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Grünland

Mehr als nur Wiese: 10 Tipps zur Grünlandpflege

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am Donnerstag, 24.02.2022 - 07:00 (Jetzt kommentieren)

Die Trockenjahre 2018, 2019 und teilweise 2020 haben es gezeigt: Wer Wiesen nicht pflegt, sondern nur mäht und Gülle fährt, der hat das Nachsehen. So sichern Sie sich hohe Erträge und gute Futterqualitäten.

Die Pflege des Grünlands kostet zwar Zeit und Geld, aber diese Faktoren sind gut investiert, wenn Ertragsstabilität und Futterqualität zu einer hohen Grundfutterleistung führen. Für die Pflege von Grünland gibt es kein pauschales Erfolgsrezept. Es spielen viele Faktoren eine Rolle, wenn das Konzept zum Erfolg führen soll, angefangen beim Standort über die Nutzungsintensität bis hin zum gewünschten Grundfutter, das produziert werden soll.

1. Grünland regelmäßig pflegen

Regelmäßige kleine Maßnahmen sind besser als der Versuch, alles auf einmal verbessern zu wollen.

2. Pflanzenbestand an den Standort und die Nutzung anpassen

Trockenstandort und Moorwiese stellen zwei unterschiedliche Herausforderungen bei den Flächen dar. Sie brauchen anderes Saatgut und oftmals andere Maßnahmen. Man sollte nicht alle Maßnahmen nach einem Schema durchführen.

3. Dünge so, wie der Bestand es benötigt

Wird viel Wirtschaftsdünger auf den Wiesen gedüngt, müssen Nährstoffe wie beispielsweise Schwefel und Kalk ausgeglichen werden. Wichtig: Die Nutzung entscheidet über die Düngestrategie.

4. Schadverdichtungen vermeiden

Schadverdichtungen durch nasse Bedingungen bei der Ernte oder Düngung können im Grünland nicht durch Bodenbearbeitung behoben werden. Deshalb ist darauf zu achten, dass erst gar keine Verdichtungen entstehen.

5. Jährliche Nachsaaten

Immer wieder kleinere Mengen an Saatgut in den Bestand zu säen wird einen größeren Erfolg haben wie einmal viel. Kommt nach der Saat eine Trockenperiode, wird sich kein Erfolg einstellen.

6. Schnitthöhe und Maschineneinstellung anpassen

Schnitthöhen unter 7 cm bringen keinen Mehrertrag. Im Gegenteil: Der holzige Teil unten an den Gräsern hat kaum Futterwert und verschlechtert den Wiederaustrieb, sodass der folgende Schnitt weniger Ertrag bringt.

7. Gülleausbringung managen

Gülle ist gut geeignet für die Düngung im Grünland, aber angepasst zu verwenden. Zu viel auf einmal und zu dicke Gülle verschmutzen das Futter. Gülle an sonnigen Tagen ohne Niederschlag führt zu hohen Nährstoffverlusten.

8. Bedingungen für unerwünschte Arten abstellen

Lücken im Bestand sind sofort durch Nachsaat zu schließen, damit sich keine Problempflanzen ausbreiten können. Unerwünschte Gräser mit geringem Futterwert sind zu entfernen und gezielt zu ersetzen.

9. Maßnahmen zeitlich aufteilen

Ist bei der Grünlandpflege im Frühjahr mit einer anschließenden Trockenperiode zu rechnen, sollte die Nachsaat in den Herbst verschoben werden. Auch gleichzeitige Nachsaat und Gülledüngung oder Kalkung sind zu vermeiden, damit sich die Maßnahmen nicht gegenseitig behindern.

10. Erfolg der Maßnahmen regelmäßig kontrollieren

Es gilt, Dünge- oder Saatfenster anzulegen und nach der Saat die Keimung der neuen Pflanzen zu kontrollieren. Man sollte auch mal den Spaten mit auf die Wiese nehmen und kontrollieren, was unter der Grasnarbe los ist.

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