„Geschickt gemacht“, findet flo_ihc auf Instagram. Und auch jan7820 spendet reichlichen Emoji-Applaus für den Rohrverteiler, der vergangene Woche beim Gülletag in Triesdorf vorgestellt wurde. Entwickelt hat ihn ein kleiner Landtechnikhersteller aus Altusried im Oberallgäu namens BHE Agrotec. „Interessante Sache. Mal sehen, was draus wird“, kommentiert agrartechnik_media unter einem der Videos, die agrarheute jüngst auf Social Media veröffentlicht hat.
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Im Film ist der Rohrverteiler in Aktion zu sehen. Zunächst wird der Anbau ausgeklappt und zum Boden hin gesenkt. Maximal 20 cm wird das Rohr dann auf Tasträdern über dem Boden geführt. Die Gülle fließt aus 15 cm breiten Schlitzen und hinterlässt bräunliche Streifen auf der Wiese. „Na ja. Nicht viel besser als Breitverteiler“, findet bauermax2020 auf Instagram und kritisiert: „Das auf solchen Vorführungen immer super dünne Gülle im Fass ist.“
Schafft der Rohrverteiler auch richtige Rindergülle?
In dieselbe Kerbe schlägt auch hansjurgenauinger mit seinem Kommentar: „Und jetzt das Ganze mit richtiger Rindergülle, nicht dieser dünne Biogasgärrest.“ Wie das Güllebild wohl dann aussehen würde? Ähnlich gut, versicherten die Entwickler Stefan Burger (26) und Stefan Hörmann (29) auf Nachfrage beim Gülletag in Triesdorf. Die Gülle könne direkt aus der Grube aufs Feld; im Rohverteiler ist ein Alrena Exaktverteiler (Cutter) mit Steinfang integriert.
Bauermax2020 nutzt trotzdem lieber einen Schleppschuhverteiler und separierte Gülle, verkündet er in einem Kommentar auf Instagram. Woraufhin der User allgäuer1976 die hohen Investitionen für die entsprechende Technik ins Spiel bringt: „Hauptsache es kostet einen Haufen Geld.“ „Aus der Nummer kommen wir nicht mehr raus. Entweder du machst das mit oder machst deinen Stall leer“, lautet die Antwort von bauermax2020, woraufhin die Diskussion hitzig wird.
Entspricht der Rohrverteiler der neuen Düngeverordnung?
Mit 33.000 bis 37.000 Euro – je nach Arbeitsbreite – kommt der Rohrverteiler zwar günstiger als die meisten Schleppschuh- oder Schleppschlauch-Lösungen auf den Hof. Trotzdem findet User matze_hamm: „Und alles Schweine teuer was sich kleine Betriebe nicht leisten können.“
User_rapsiii_moniert: „Noch mehr Ölmotoren und bewegliche Teile“, und kommt sogleich mit einem Verbesserungsvorschlag: „Besser wärs nur mit den Schnecken in den Rohren und ohne den Exacut. Dann würde man schonmal ein teures Bauteil sparen...“
Laut Angaben von BHE Agrotec erfüllt der Rohrverteiler die Anforderungen für die bodennahe Ausbringung gemäß §6 der Düngeverordnung. Dieser besagt, dass ab dem 1. Februar 2025 die Gülle auch auf Grünland ausschließlich streifenförmig und bodennah verteilt werden darf. Ob der Rohrverteiler dann wirklich gesetzeskonform ist? „Nötig wird nun eine korrekte Bewertung durch die Lehranstalten“, kommentiert Seebauer den Onlineartikel zum Rohrverteiler auf agrarheute.com. Und fügt an: „Verständlich, dass das der Konkurrenz nicht schmeckt.“ Ja, beim Gülletag in Triesdorf sorgte der Rohrverteiler aus Altusried für reichlich Gesprächsstoff – ebenso wie nun im Netz.
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