Walzen: Zahlt sich für Grünland doppelt aus
Besonders aufgefrorene Böden sollten angewalzt werden. Das gilt vor allem für Moorböden. Das Walzen im Grünland sorgt für Bodenschluss und verbessert Wasser- und Wärmeleitung. Eine gleichmäßig ebene Bodenoberfläche zahlt sich später beim Mähen ein weiteres Mal aus, da es zu weniger Futterverschmutzung kommt. Die Bodenfeuchte bestimmt den Einsatztermin: Bei nassen Böden besteht die Gefahr der Verdichtung, bei trockenen Böden bleibt das Walzen wirkungslos.
Aber: Vorsicht bei bodenbrütenden Vögeln. In Bayern ist das Walzen ab 15. März normalerweise verboten - mit regionalen Ausnahmen. 2023 darf in vielen Landkreisen außerhalb der Wiesenbrütergebiete bis zum 01.04.2023 gewalzt werden. Auch in anderen Bundesländern gilt, beispielsweise in Naturschutzgebieten, ein Walzverbot ab 15. März.
Die Walze sollte im Durchmesser größer als 1 m sein und etwa 700 bis 1.000 kg je m Arbeitsbreite wiegen. Die empfohlene Fahrgeschwindigkeit beträgt maximal 4 km/h.
Schleppen: Macht Grünland eben und luftig
Eine weitere Standardmaßnahme ist das Schleppen von Wiesen und Weiden. Das Schleppen beseitigt im wesentlichen Unebenheiten von Maulwürfen und Mäusen. Auch Festmistreste lassen sich durch das Schleppen gut verteilen. Eine weitere Wirkung ist das Durchlüften der Narbe. Die Pflanzen werden durch kleine Verletzungen zur Bestockung und zum Neuaustrieb angeregt. Allerdings soll die Narbe nicht durch scharfe Zinken verletzt werden.
Der günstigste Zeitpunkt zum Schleppen ist im Frühjahr, wenn das Gras noch kaum gewachsen ist. Vermeiden sollten Sie Frost oder reifbedeckte Bestände.
Striegeln: Oft ist im Grünland Nachsaat nötig
Das Striegeln im Frühjahr fördert die Bestockung und belüftet die Narbe. Der Striegel sollte sich in der Neigung verstellen lassen, um die Aggressivität verstellen zu können. Im Idealfall steht der Zinken am Boden senkrecht. Wird die Grasnarbe zu stark aufgerissen, sollten Sie langsamer fahren oder die Zinken leicht auf "Schlepp" stellen.
Auch Altgras und Gemeine Rispe lassen sich beim Striegeln gut herausreißen. Allerdings ist dann eine Nachsaat erforderlich. Bei starkem Aufkommen von Gemeiner Rispe sollte das herausgetrennte Material abtrocknen können oder gar von der Fläche entfernt werden, bevor nachgesät und gewalzt wird.
Generell gilt, je lückiger ein Bestand nach dem Striegeln oder auch dem Schleppen ist, desto wichtiger ist eine Nachsaat. Denn jede Bearbeitung regt auch unerwünschte Lichtkeimer, sprich Unkräuter, zum Wachsen an.
Kombigeräte: Mit oder ohne Walze pflegen?
Bei den Kombigeräten werden mehrere Arbeitsgänge mit einer Maschine erledigt. Sie ebenen ein, sie striegeln, säen nach und teilweise walzen sie auch.
Bei der Kombination Übersaat mit Grünlandstriegel gibt es zwei Typen: mit und ohne Walze. Hier kommt es auf das gewünschte Ergebnis an. Wird beispielsweise die Gemeine Rispe herausgekämmt, ist Walzen kontraproduktiv, da das herausgerissene Gras nicht vertrocknet, sondern eventuell wieder anwächst. Allerdings sorgt die Walze bei der Nachsaat für einen besseren Bodenschluss und damit bessere Keimbedingungen für das Saatgut. Nach der Saat haben sich Prismen- oder Cambridgewalzen unter trockenen bis erdfeuchten Bedingungen bewährt. Es werden auch Kombigeräte angeboten, bei denen sich die Walze zum Bekämpfen der Gemeinen Rispe abhängen lässt.
Für das Gelingen einer Nachsaat gilt:
- hoher Unkrautbesatz wird vor der Nachsaat bekämpft
- Bestand mehr oder weniger locker bzw. lückig
- auf ausreichende Bodenfeuchte achten
- Aussaat in einen kurzen Bestand
- nachfolgenden Aufwüchse sollten früher und häufiger genutzt werden
- hohe Weidereste sind durch Nachmähen zu beseitigen

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