Klarer Trend zu Mehrkreiselschwadern

Schwader spielen in der Logistikkette für die Grünfutterernte eine tragende Rolle. Fallen sie aus oder ist Ihre Schlagkraft zu gering, kommt die nachfolgende Bergungskette ins Stocken oder die TS-Gehalte laufen aus dem Ruder. Der Markt bietet heute verschiedene Konzepte, Arbeitsbreiten und Ausstattungen.
Klar marktdominierend ist in Europa der Kreiselschwader. Hier geht der Trend seit Jahren weg vom Einkreisel-, hin zum Zwei- oder Vierkreiselschwader. Laut einer Untersuchung von Pöttinger rentiert sich der Schritt von einem zu zwei Kreiseln ab etwa 110 ha jährlicher Einsatzfläche, was bei vier Schnitten rund 26 ha Betriebsgröße sind.
Bei Zweikreiselschwadern hat man wiederum die Wahl zwischen Mitten- und Seitenschwadern, die es in verschiedenen Ausführungen und Bauformen gibt. Mittenschwader formen die gleichmäßigsten Schwaden, und haben eine große Arbeitsbreite. Vor allem bei großem Kreiseldurchmesser bis 3,90 m sind zusätzliche Tasträder am Fahrwerk zu empfehlen. Seitenschwader wiederum haben den Vorteil, dass man mit ihnen zwei Arbeitsbreiten zusammenschwaden oder Nachtschwaden anlegen kann. Bei letzteren ist zwischen Bautypen mit eigenem Fahrwerk und leichten Wurmschwadern zu unterscheiden, die sich in puncto Gewicht, Transporthöhe und Handling klar differenzieren.
Mehr Schlagkraft mit Vierkreiselschwadern

Für größere Betriebe, den überbetrieblichen Einsatz oder Lohnunternehmer sind Vierkreiselschwader interessant, die vor allem für nachfolgende Feldhäcksler oder leistungsstarke Rotor-Ladewagen geeignet sind. Auch hier bietet der Markt ein reiches Angebot. Neben rein mechanischen Kreiselantrieben bieten einige Hersteller für die vorderen Kreisel auch einen unabhängigen hydraulischen Antrieb an. Dieser ermöglicht ein variables Verstellen der Kreiseldrehzahl, wodurch der Fahrer einer Zopfbildung im Schwad entgegenwirken kann. Dafür muss man jedoch das höhere Einsatzgewicht durch den Ölhaushalt und einen höheren Leistungsbedarf in Kauf nehmen.
Bei Vierkreiselschwadern erleichtern viele optionale Komfortfunktionen das Handling, wie beispielsweise Einzelaushub der Kreisel, Vorgewendemanagement, ISOBUS-Bedienung oder elektrische Rechhöhen- und Schwadtuchverstellung. Das gleiche gilt für den einzigen Sechskreiselschwader im Markt von Krone, der speziell für Ernteketten mit BiG X 1100-Feldhäcksler entwickelt wurde.
Sonderbauformen: Sternrechenschwader, Kammschwader und Pickup-Bandschwader

Für spezielle Anwendungen, wie in Dürrgut oder in alpinen Lagen, sind einige Alternativen zu Kreiselschwadern im Markt verfügbar. Sternrad- bzw. Sternrechenschwader werden eher in Südeuropa und Nordamerika eingesetzt, Bandrechen- bzw. Kammschwader mehr in kleinen Arbeitsbreiten in alpinen und Mittelgebirgslagen. Größere Arbeitsbreiten werden zwar auch angeboten, sind aber nur bedingt für langhalmige Erntegüter und hohe Erträge geeignet.
Ebenfalls eine Nische nehmen Pickup-Bandschwader ein, die ihre Systemvorteile eher in empfindlichen Kulturen wie Luzerne ausspielen können. Zudem haben sie den Vorteil, dass kaum Schmutz und Steine ins Schwad und ins Futter gelangen. Jedoch sind sie schwer und teuer, haben einen hohen Leistungsbedarf und neigen in kurzem Futter durch den fehlenden "Mitnahmeeffekt" von Kreiseln zu höheren Bröckelverlusten.
Worauf Sie weiterhin beim Kauf achten müssen, lesen Sie in der 16-seitigen Marktübersicht in traction Ausgabe März/April 2017.
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