Rechtliche Rahmenbedingungen, Digitalisierung und Klimawandel sind zunehmend einflussreiche Größen für die technische Entwicklung im Kartoffelanbau. Neben den klassischen Faktoren wie Leistung, Verfahrenskosten und Produktqualität haben Landwirte und Hersteller immer mehr mit diesen modernen Problemen zu kämpfen.
Bestellung: Wo geht die technische Entwicklung hin?

Das Streben zu höchster Qualität hat aufgrund höherer Erträge, immer mehr grünen Knollen und einer Flächenseparation zu größeren Reihenweiten geführt. Kontraproduktiv steht diesem Trend die längere Entwicklungszeit bis zum Bestandsschluss sowie die höhere Wasserverdunstung entgegen. Reihenweiten von über 75cm führen zudem zu einer technischen Herausforderung vor allem beim Straßentransport der Legemaschinen.
Durch klappbare und sensorgesteuerte Technik wäre die Einhaltung der zulässigen Transportbreite zwar möglich, macht sie aber sehr teuer. Ein anderer Ansatz wäre die Umstellung des gesamten Systems auf drei Reihen, was auf Dauer rein transporttechnisch eine gute Lösung wäre. Dies bringt jedoch anfangs immense Kosten mit sich, da jedes Gerät umgerüstet oder alternativ eine Ersatzinvestition getätigt werden müsste.
Pflege und Pflanzenschutz: Nimmt die Mechanisierung wieder zu?

Die Grundfunktion der mechanischen Pflege wird weiterhin der Enddammaufbau bleiben, da dieser mittlerweile schon mit dem Legen erfolgt. Bei der Beikrautregulierung ist aber ein deutlicher Wandel erkennbar. Die aktuelle Diskussion der Zulassungsverlängerung des Wirkstoffes Metribuzin bewirkt eine weiterhin starke Auseinandersetzung mit dem Thema der mechanischen Beikrautregulierung.
Mittlerweile geht der Trend neben den klassischen Techniken wie Hackmesser oder Striegel, auch zu anderen Techniken wie beispielsweise der Fingerhacke. Teilweise setzt sich bereits eine Kombination von mechanischer und chemischer Behandlung durch.
Mechanischen Maßnahmen im Kartoffelbau: die Herausforderungen
Mechanische Maßnahmen bringen automatisch - aufgrund der geringeren Arbeitsbreite - auch eine Steigerung der Durchfahrtshäufigkeit mit sich. Vor allem kleinere Traktoren können in diesem Bereich durch ihr geringeres Gewicht punkten, da diese trotz Pflegebereifung eine geringere Bodenverdichtung ermöglichen.
Letztendlich bleibt der Konflikt zwischen termingerechtem Einsatz und bodenschonendem Befahren vorerst noch bestehen und somit gilt es abzuwarten, was die Digitalisierung in diesem Bereich in Zukunft mit sich bringt.
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