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Gebrauchtmaschinen bis zur Neuanschaffung Pflegen

Kommentar: Landtechnik ist knapp und teuer

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am Dienstag, 19.04.2022 - 11:20 (Jetzt kommentieren)

Der Kaufpreis für Landtechnik ist Landwirten immer zu hoch. Händlern ist dagegen die Marge immer zu gering. Und die Landtechnikhersteller? Sie fuhren gute Gewinne ein, haben die Bücher voll mit Aufträgen und wissen nicht, wann sie zu welchem Preis liefern können. Ein Kommentar von Technikredakteur Bernd Feuerborn.

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Blickt man in die Jahresberichte der Hersteller, muss man feststellen: Der Landtechnikbranche ging es gut, sehr gut sogar. So gibt Agco (Fendt, Massey Ferguson und Valtra) für das Geschäftsjahr 2021 einen Nettogewinn von 1,017 Mrd. US-Dollar an. Ähnlich gut lief es bei CNH Industrial (New Holland, Case IH und Case Steyr). Hier wurde ein Nettogewinn von 1,801 Mrd. US-Dollar ausgewiesen. John Deere hat im Geschäftsjahr 2021 seinen Nettogewinn mit 5,963 Mrd. US-Dollar mehr als verdoppelt.

Gute Gewinne und mehr Umsatz

Nicht nur die Landtechnikriesen machen gute Gewinne. Ähnlich gut lief es auch bei kleineren Unternehmen. Lemken erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 446 Mio. Euro – ein Rekord in der Firmengeschichte und ein Plus von 22 Prozent. Auch Amazone konnte seinen Umsatz 2021 um 22 Prozent auf 655 Mio. Euro steigern. Zum Gewinn machen beide Familienunternehmen keine Angaben. Unternehmen mussten im vergangenen Jahr für viele Probleme Lösungen finden. Mich erstaunen die guten Ergebnisse angesichts der Corona-Pandemie und der Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung. Geht es 2022 so weiter? Vermutlich nicht im gleichen Umfang, aber die Prognosen sind angesichts der gut gefüllten Auftragsbücher noch sehr gut.

Alarmstimmung bei den Herstellern

Statt Entspannung dank der gut gefüllten Auftragsbücher herrscht in den Unternehmen jedoch Alarmstimmung. Waren die Risiken für die Unternehmen vor dem Ukraine-Krieg noch relativ überschaubar, machen nun gestiegene Energiepreise und gestörte Lieferketten die Sache schwer kalkulierbar. Auch die Schwachstellen der globalen Warenströme werden sichtbar. Es sind nämlich nicht nur die heiß begehrten Elektronikbauteile, die in der Produktion fehlen. Es sind auch Stahl, Reifen und Kabel. Was bedeutet das für Sie?

Heute kaufen und mit Glück nächstes Jahr geliefert bekommen

Landwirte berichten mir, dass jemand, der heute einen Kaufvertrag unterschreibt, oft nicht einmal einen Liefertermin zugesagt, geschweige denn einen Preis genannt bekommt. Wem plötzlich eine Schlüsselmaschine ausfällt, der wird es schwer haben, sie kurzfristig zu ersetzen. Teilweise gibt es Lieferfristen von über einem Jahr. Das macht den Kauf von Technik für Sie zu einem hohen Risiko. Ersatzbeschaffungen müssen von langer Hand geplant werden und eine Preiserhöhung dürfen Sie auch schon einplanen. Da heißt es flexibel zu sein, was das Produkt und auch die Marke angeht. Auch gilt es, die Maschinen in Schuss zu halten bis sicher ist, wann die Neue auf dem Hof steht.

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