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Entlastungen geplant

Landmaschinen zu schwer für alte Brücken: Landwirte eingesperrt?

Ein blauer Traktor auf einer Brücke
am Samstag, 04.02.2023 - 05:00 (1 Kommentar)

Um alte Brücken in Kamen länger zu erhalten, wurde ihre Maximallast herabgestuft. Das aber stellt ein großes Problem für die örtlichen Landwirte dar.

Wie das Onlinemagazin KamenWeb.de berichtet, haben die Landwirte in Kamen im Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen ein Problem.

Aufgrund neuer Bewertungen der örtlichen Brücken durch die Autobahngesellschaft soll die Maximallast der Bauwerke herabgesetzt werden. Sie sollen so aufgrund ihres Alters entlastet werden. Schwierig wird das aber für schweren Landmaschinen.

Landwirt schildert Misere: Eingesperrt auf Hof

Um die Lebensdauer der Brücken im Stadtgebiet von Kamen zu verlängern, soll es künftig Ablastungsmaßnahmen geben. Kürzlich wurde auf einer Sitzung bekannt gegeben, welche Gewichtsbeschränkungen demnächst für welche Brücken gelten.

Auch ein lokaler Landwirt war vor Ort. Denn er sei von den Maßnahmen schließlich direkt betroffen, so KamenWeb. Sein Hof sei von den jeweiligen Brücken quasi „eingekesselt“. Er habe seine Misere deutlich gemacht und Alternativen aufgezeigt.

Maximallast auf Brücken sperrt Mähdrescher aus

Auf drei der vier Brücken soll das Höchstgewicht auf eine Maximallast von 40 Tonnen herabgesetzt werden. Das kann für die ansässigen Landwirte durchaus knapp werden und zudem bei der Feldarbeit einen Riesen-Umweg bedeuten, so KamenWeb.

Auf einer der Brücken möchte man das Gewicht, bezogen auf eine beidseitige Befahrung, auf zwölf Tonnen beschränken. Ein Mähdrescher wiege nun einmal mindestens 20 Tonnen, so der Landwirt zum Online-Portal. Er frage sich, wie er so sein schweres Ackergerät künftig transportieren solle. Zumal diese Brücke auch der wichtigste Übergang zu seinem Betrieb sei, „da nur hier Fahrzeuge mit einer Höhe von mehr als vier Metern queren können“, zitiert KamenWeb den Landwirt weiter. Somit wäre die wichtigste Zufahrt zu seinem Hof versperrt.

Weihnachtliche Traktor-Lichterfahrt: Landwirt merkt Problem

Er hofft nun auf eine andere Lösung. Die Brücke solle mit Vorrangregelung und Gewichtsbeschränkung einspurig gemacht werden. So könne jeweils nur ein Schwerlastfahrzeug die Brücke überqueren und die maximale Traglast von 24 Tonnen werde nicht überschritten.

Aufgefallen sei dem Landwirt dieses Problem zufällig - bei der Planung für die weihnachtliche Traktor-Lichterfahrt. Erst auf Nachfrage der Kreispolizei, die sich nach dem Gewicht der Trecker erkundigte, kam die neue Belastungsgrenze heraus. Der Landwirt sei daraufhin nervös geworden und habe sich an die Stadt gewandt.

Diese versuche jetzt "für jede Brücke die bestmögliche Lösung zu finden", zitiert KamenWeb eine Verantwortliche. Auf lange Sicht werden man aber wohl nicht um eine Sanierung der Brücken herumkommen.

Der Landwirt hoffe laut dem Online-Portal, dass nicht Schritt für Schritt immer strengere Entlastungsmaßnahmen eingeführt werden.

Mit Material von Kamenweb.de

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