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Spezielles

Marktübersicht handgeführte Bodenverdichter

am Freitag, 07.03.2014 - 11:37 (Jetzt kommentieren)

Handgeführte Stampfer und Vibrationsplatten kommen vor allem in beengten Bereichen zum Einsatz. Die Laufeigenschaften müssen passen und eine Verdichtungs- und Systemkontrolle wird immer häufiger nachgefragt.

Muss in beengter Umgebung, zum Beispiel in Gebäuden oder beim Anlegen eines Grabens, der Untergrund verdichtet werden, greift man in der Regel zu einem handgeführten Vibrationsstampfer oder einer Vibrationsplatte. Beim Stampfer sorgt ein Mehrfeder-Schwingungssystem für eine Auf- und Abwärtsbewegung, die auf eine am unteren Ende des Geräts angebrachte Platte übertragen wird. Diese hebt dabei einige Zentimeter vom Boden ab.
 
Die Wirkung von Vibrationsplatten (Rüttelplatten) basiert auf Fliehkräften, die durch mehrere Wellen mit integrierten Unwuchten verursacht werden. Diese Fliehkräfte heben bei jeder Umdrehung der Welle die Platte minimal vom Boden und lassen sie wieder fallen. Die Anforderungen an solche Maschinen sind enorm. Die Effizienz und Laufeigenschaften müssen passen und eine Verdichtungs- und Systemkontrolle wird immer häufiger nachgefragt. Zudem werden die Forderungen zum Schutz der Bauarbeiter (betreffend zum Beispiel die Hand-Arm-Vibrationen) immer anspruchsvoller.
 
Technische Trends

Auf die Frage, welche technischen Trends in der Zukunft auf die handgeführten Bodenverdichter zukommen, antwortete Wladimir Drisner (Produktmanager bei der Ammann Verdichtung GmbH): "In den kommenden Jahren wird sich auf den Rüttelplatten die Elektronik, in Form von Messsystemen zur erreichten Verdichtung, durchsetzen. Der Einsatz von diverser Software, wie zum Beispiel Telematic, wird auch bei handgeführten Bodenverdichtern verstärkt werden. Integrierter Diebstahlschutz und ein System zum Auffinden der gestohlenen Maschinen durch Ortungssysteme sind aktuelle Themen, die sich in Zukunft am Markt etablieren werden."
 
Oliver Kolmar (Produktmanager Verdichtungstechnik bei Wacker Neuson) meinte: "Die Maschinen von Wacker Neuson müssen Komfort und Sicherheit bieten." Das heißt, neben der Effizienz stünden möglichst geringe Belastungen für den Anwender im Fokus. Beispielsweise sei im Bereich ferngesteuerter Verdichtungsgeräte, die den Bediener vollständig vor Hand-Arm-Vibrationen, Emissionen, Lärm und Staub schützen, ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor die Infrarot-Technologie der Fernsteuerung, erklärt der Produktmanager. Diese sorge dafür, dass das Gerät automatisch stehen bleibt, wenn es zu dicht an den Bediener heranfährt oder aber der Sichtkontakt zwischen Bediener und Gerät unterbrochen wird.
 

Ammann

Die Ammann Verdichtung GmbH produziert und vertreibt hochwertige Verdichtungsgeräte für den Profieinsatz. Das Produktportfolio umfasst Stampfer von 62 bis 83 Kilogramm, vorwärtslaufende Rüttelplatten von 54 bis 123 Kilogramm, sowie reversierbare Rüttelplatten bis zu 737 Kilogramm und eine ferngesteuerte, lenkbare, vollhydraulische Rüttelplatte mit 747 Kilogramm. Darüber hinaus hat Ammann eine handgeführte, vollhydraulische Walze mit zwei Amplituden auf dem Markt etabliert. Besondere Eigenschaften der Stampfer sind nach Werksangaben der tiefe Schwerpunkt des Motors, sowie das Luftfiltersystem mit nur einem Luftfilter, welcher horizontal angeordnet ist. Ebenso ist der stufenlos höhenverstellbare Führungsbügel ein Vorteil.
 
Bei den vorwärtslaufenden Maschinen biete die vibrationsreduzierte Deichsel die Möglichkeit, die Maschine ohne die erforderliche Dokumentation der Arbeitszeit zu benutzen. Die Modelle APH 5030, 6530, 100-20 sind mit einem 3-Wellenerreger ausgestattet. Gleichzeitig ist das Messen der erreichten Verdichtung während des Verdichtungs-Vorgangs mit der ACEforce Technologie möglich. Durch die automatische Regelung der Amplitude und der Frequenz, verdichtet die Maschine, nach Angaben des Unternehmens, immer mit den jeweils optimalen Parametern.

MTM-Spindler & Schmid

Die MTM-Spindler & Schmid GmbH mit Sitz in Heroldstatt entwickelt, produziert und vertreibt seit 1990 pneumatisch betriebene Spezialmaschinen für verschiedene Einsatzbereiche. Zum Sortiment gehören auch drei Verdichter-Modelle. Alle Geräte laufen mit einem Betriebsdruck von sieben bar und eignen sich, nach Werksangaben, hervorragend zur Verdichtung von Kleinflächen in engen Baugruben, sowie zur Bearbeitung von Stampflehm.
 
Das erste Modell ist der Druckluftstampfer DLS. Er hat ein Gewicht von rund 20 Kilogramm und verbraucht etwa 700 Liter Luft in der Minute. Die Schlagzahl liegt zwischen 700 und 1.100 pro Minute. Das zweite Modell im Sortiment ist der Turbo Terra Stampfer I. Er dient zum Kleinflächenverdichten von Lehm, Schotter, Sand, Kies, Bitumen und Teer. Weiter wird er genutzt zur Verdichtung von Reparaturarbeiten mit Feinbi­tumenbelag, Kanaldeckelreparaturen, sowie von Fundamentflächen und Teichanlagen.  
 

Ravi Bau- und Mietgeräte

Die Firma Ravi Bau- und Mietgeräte GmbH (Radeberg) produziert Vibrationstechnik zum Verdichten von Beton, Boden und Schüttgut. Das Sortiment enthält Innenvibratoren, Vibrationsplatten (Vor- und Rücklauf), -stampfer und -gleisstopfer. Bei den Vibrationsplatten reicht das Sortiment von Kompaktgeräten mit geringem Betriebsgewicht und leichter Transportierbarkeit bis zu Vibrationsplatten mit Vor- und Rücklauf und hoher Leistung. Es werden sowohl Elektro-, Benzin- und Dieselmotoren verbaut.
 
Ein Gerät mit Elektromotor ist die Vibrationsplatte RVP 12 ED/EE. Sie kommt vor allem in geschlossenen Räumen und überall dort zum Einsatz, wo Verbrennungsmotoren nicht möglich sind. Die Motorleis­tung beträgt 1,5 kW, die Plattenmaße liegen bei 650 x 350 Millimeter. Das Gewicht beträgt 78 Kilogramm. 18 bis 22 Meter werden in der Minute bearbeitet. Die Tiefenwirkung liegt unter 35 Zentimeter. Die Vibrationsplatte RVP 16 BH ist mit einem
4-Takt-Benzinmotor von Honda mit 2,9 kW ausgestattet. Neben dem Verdichten von Boden und Schüttgut ist sie besonders geeignet für Asphalt und Bitumen. Die Plattenmaße und das Gewicht sind identisch zur RVP 12 ED/EE. Die Maschine erreicht eine Tiefenwirkung von bis zu 40 Zentimeter.

Wacker Neuson

Wacker Neuson verfügt über ein breites Angebot an Verdichtungsgeräten, darunter Vibrationsstampfer, Vib­rationsplatten und Walzen. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte in Deutschland über den Direkt- und Händlervertrieb. Wacker Neuson bietet unter anderem eine Stampferreihe mit Zweitaktmotor an. Die Stampfer sind mit dem von Wacker Neuson entwickelten WM 80-Motor ausgestattet, der nach Werksangaben alle aktuellen und für die Zukunft bekannten Emissionsgrenzwerte unterschreitet. Der Motor zeichnet sich nach Angaben von Oliver Kolmar (Produktmanager Verdichtungstechnik bei Wacker Neuson) durch geringen Verbrauch, hervorragendes Startverhalten, hochwertige und langlebige Motorenbauteile und Einsetzbarkeit auch in Schräglage aus.
 
Die Zweitakt-Stampfer der i-Reihe bieten mit einer getrennten Ölschmierung eine zusätzliche Arbeitserleichterung. Durch zwei separate Tanks für Treibstoff und Zweitakt-Öl ist kein Vormischen mehr notwendig. Die Flüssigkeiten werden separat eingefüllt. Das patentierte Ölschmierungssystem erzeugt automatisch das richtige Mischungsverhältnis.
 

Weber Maschinentechnik

Die Weber Maschinentechnik GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen mit Firmensitz in Bad Laasphe. Neben den handgeführten Boden- und Asphaltverdichtern (Rüttelplatten, Vibrationsstampfer, -platten, -walzen), komplettieren Fugenschneidmaschinen und Betonverdichter das Sortiment.
 
Neuestes Modell ist die Weiterentwicklung des CR8 aus der Weber MT Oberklasse. Der CR 8 wartet mit einer Zentrifugalkraft von 75 kN und einem Gewicht von rund 600 Kilogramm auf. Für das Design und die technischen Details diente der CR 9 als Vorbild. Eine Rundumverkleidung und der stabile Rahmen schützen den eingesetzten Hatz Diesel-Motor 1D81Z. Die höhenverstellbare Handführungsstange mit gummiummanteltem Griff soll ein ermüdungsarmes Arbeiten ermöglichen. Der Bodenverdichter ist mit der Verdichtungskontrolle Compatrol® erhältlich. Diese ist in den Modell-Varianten CCD (Verdichtungskontrolle) und MSM (Verdichtungskontrolle
mit einem zusätzlichen Maschinen- und Servicemanagement) zu haben.

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