Was in der Ernteschätzung im Obstbau, bei der Unkrautbekämpfung im Gemüsebau sowie im Getreideanbau bereits Realität ist, könnte in Zukunft auch für das Grünland und die Herdenüberwachung gelten: Mobile Roboter sollen, wenn es nach Prof. Salah Sukkarieh von der Universität Sydney geht, verletzte und kranke Tiere auf den Weideflächen erkennen und den Landwirt darüber umgehend informieren. Außerdem werden die Tiere durch den „Farmbot“ automatisch weitergetrieben, sobald sie eine Fläche abgeweidet haben. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist.
Herzstück Messsensoren
Spezielle Sensoren, welche permanent die Körpertemperatur der Tiere messen und Abweichungen im Bewegungsablauf feststellen, sind das Herzstück des Roboters. Zudem wird der Zustand der Grasnarbe von bodenausgerichteten Sensoren kontrolliert. Diese können unter anderem Unkräuter erkennen und sie im Bedarfsfall selektiv mit Herbizid besprühen. Während der Projektlaufzeit müssen Sukkarieh und seine Forschungskollegen vor allem an der Feinjustierung der Software arbeiten, damit kranke Tiere richtig erkannt werden und der Roboter Hindernisse, Feuchtstellen und Hügel sicher passiert.
Das im Frühjahr dieses Jahres angelaufene zweijährige Forschungsprojekt soll laut Salah Sukkarieh vor allem Betrieben mit entfernt gelegenen Flächen eine Erleichterung bringen, wie sie in Australien häufiger der Fall sind. Rinder- und Schafherden könnten damit vollautomatisch überwacht werden. Dadurch ließen sich Kosten durch weniger Fahrten zu den Herden einsparen.
Roboter Ladybird bereits im Einsatz
Dass der Einsatz von „Farmbots“ im Freiland funktioniert, hat Sukkariehs Team bereits bewiesen. Eines dieser erfolgreichen Beispiele ist der Roboter „Ladybird“, welcher im Gemüseanbau zur Unkrautbekämpfung eingesetzt wird. Nach der sensorischen Erkennung von Unkrautpflanzen werden diese selektiv mit Pflanzenschutzmittel besprüht, wodurch der Herbizideinsatz auf ein Minimum reduziert wird.
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