Zwei Kammern in Reihenschaltung
Um Rundballen ohne Standzeiten pressen und wickeln zu können, setzen die Vicon-Ingenieure auf zwei in Reihe geschaltete Kammern. Die vordere misst 0,90 m im Durchmesser und 1,21 m in der Breite, während die Hauptkammer 1,25 mal 1,23 m groß ist. Spezielle Kunststoffplatten in der Vorkammer sollen die Ballenübergabe in die Hauptkammer unterstützen, wobei der Boden der Vorkammer als Wippe fungiert und dem Ballenkern zusätzlichen Schwung verschafft. Übrigens teilen sich Vor- und Hauptkammer drei Presswalzen, wodurch die Vorkammer auf 14 und die Hauptkammer auf 17 aktiv angetriebene Walzen kommt.
Automatische Steuerung
Die Ballen werden vollautomatisch übergeben. Dabei leiten Dehnungssensoren an der Vorkammer zunächst das Signal" Kammer voll" an den Rechner, der daraufhin die Kammer öffnet. Zeitgleich muss der Gutstrom umgeleitet werden. Dazu wird ein hinter dem Rotor sitzendes Deflektorschild hydraulisch umgeklappt, um den Weg in die Hauptkammer freizugeben. Gleichzeitig schwenkt der Rotorabstreifer nach oben, und verschließt so den Zugang zur Vorkammer. So kann der Gutstrom direkt in die Hauptkammer gelangen.
Der Rotor ist mit 800 mm Durchmesser ungewöhnlich groß ausgelegt. Denn: Um den Gutstrom in die Vorkammer zu fördern, sind fast 180 Grad Umschlingungswinkel notwendig. Zudem sitzt die Vorkammer relativ hoch, um eine einfache Übergabe an die tiefer liegende Hauptkammer zu ermöglichen.
Als Schneidwerk gibt es serienmäßig das SuperCut mit 25 Messern und 45 mm theoretischer Schnittlänge. Die hydraulische Gruppenschaltung lässt sich mechanisch vorwählen (6, 12, 13, 25 Messer), und die Messer sind einzeln überlastgesichert. Bei Verstopfungen wird der Messerboden hydraulisch abgesenkt.
Bindung und Wickler
Aufgrund der Vorkammer mussten sich die Vicon-Ingenieure eine neue Position für die Bindung suchen. Schließlich fiel die Heckklappe aus, da hier der Wickler folgt. Also platzierte man die Bindung direkt über der Hauptkammer. Das hat den Vorteil, dass das Netz besser in die Kammer fällt und es laut Vicon seltener zum Problemen wie einem Netzstau kommen kann. Jedoch ist die Bindung zum Rollentausch oder bei Störungen nicht so einfach erreichbar. Als Hilfe befinden sich eine große Plattform und ein hydraulischer Rollenlift, der auch als Aufnahme für die Ersatzrolle dient, vorhanden. Zumindest der Rollentausch geht damit fast so einfach wie bei konventionellen Pressen vom Boden aus.
Ein kleines Meisterstück ist den Konstrukteuren beim Wickler gelungen. Dabei handelt es sich um einen sehr kompakten Vertikalwickler mit Doppelsatelliten und zwei Vorstreckern, die um die Längsachse der FastBale rotieren. Der hintere Bereich des Wickeltischs ist hydraulisch hochschwenkbar – denn so werden die fertig gewickelten Ballen auf dem Boden abgelegt.
Den ausführlichen Fahrbericht mit mehr Detailinformationen lesen Sie in traction Ausgabe November/Dezember 2016.
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