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Sicherheit zum Nachrüsten

Rückfahrkamera nachrüsten: Leben retten mit KI

Kamera „sieht“ in den „toten Winkel“: Friedrich Allinger von der SVLFG „testet“ das Kamerasystem. Selbst das Kind im Kinderwagen wird von der Kamera als Person erkannt und der Fahrer aktiv gewarnt.
am Samstag, 27.05.2023 - 05:08 (Jetzt kommentieren)

Rückwärtsfahren mit dem Traktor oder Lader ist immer mit Gefahren verbunden. Läuft jemand in den Gefahrenbereich kommt es schnell zu schweren oder tödlichen Unfällen. Eine Rückfahrkamera mit Künstlicher Intelligenz (KI) erkennt Personen und warnt den Fahrer. Die Berufsgenossenschaft SVLFG empfiehlt die Nachrüstung dieser Technik.

Kamerasystem mit Personenerkennung: Tritt eine Person oder wie hier Kinder in den Vorwarnbereich, sendet das System einen wiederkehrenden Warnton. Gerät die Person mit dem Bein, der Hand oder dem Körper in den Gefahrenbereich, wird der Warnton intensiviert. So erkennt und hört der Fahrer in der Kabine, dass sich im Heck Personen aufhalten.

Wer kennt die Situation nicht? Es rührt sich was auf dem Hof. Siliert wird und ein Traktor-Gespann nach dem anderen rollt auf den Hof. Der Radlader schiebt das Futter ins Silo. Kaum ist die Schule aus und schon wimmelt es von Kindern, seinen es die eigenen oder die vom Nachbarn. Neugierig, wie sie sind, kommen sie den großen Maschinen gefährlich nah.

Zum Mitnehmen auf dem Fahrzeug ist kein Platz. Also heißt es aufpassen und die Zuschauer auf die Gefahr hinweisen. Doch im Arbeitsstress entfällt schnell mal der Blick nach hinten oder eine Person gerät in den sogenannten toten Winkel.

Rückfahrkamera mit KI warnt den Fahrer aktiv

Der Fahrer erkennt auf dem Bildschirm die gefährdete Person und bekommt einen Warnton.

Hier helfen Rückfahrkameras, doch die können nicht warnen. Neue Technik mit Künstlicher Intelligenz erkennt die Person und warnt den Fahrer. Auf dem Monitor werden drei Gefahrenbereiche mit grün, gelb und rot angezeigt. Im gelben Vorwarnbereich bekommt der Fahrer zusätzlich einen Warnton, der beim Eintritt in die rote Zone verstärkt wird.

Das System lässt sich leicht mithilfe eines Smartphones einstellen. So lassen sich die Warnbereiche an die jeweilige Maschine anpassen und es soll zu weniger Fehlalarmen kommen.

Die Künstliche Intelligenz nutzt Infrarotkameras zur Personenerkennung, deshalb werden gefährdete Kinderwagen nur erkannt, wenn beispielsweise das Gesicht zu Kamera zeigt. Ein Sonnenschutz kann das System leider trotzdem überlisten.

Zwei Lieferanten bieten Kameras zum Nachrüsten

Auf dem Monitor sieht man die unterschiedliche Gefährdung des Personen. Die Bereiche lassen sich leicht an die jeweilige Maschine anpassen.

Zurzeit werden die Kamerasysteme von zwei Lieferanten angeboten. Einmal die Firma Winkler mit dem Axion CBC-AI 20 und die Firma Carl Beutlhauser Kommunal- und Fördertechnik mit dem Kamerasystem Luis. Das System Axion wird ab 775 Euro angeboten, das System Luis wird ab 1.760 Euro verkauft. Hinzu kommen noch die MwSt. und der Einbau.

Welches Kamerasystem das bessere oder robustere ist, können wir jedoch nicht sagen. Aber gerade auf Betrieben mit Kindern und viel Ladertätigkeit ist die Anschaffung sicher sinnvoll und schütz vor schlimmen Unfällen. Und im Vergleich zur Anschaffung eines Laders sind die Kosten überschaubar.

Mit Material von SVLFG
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