Der Landtechnikmangel kostet Russland jährlich Ernteerträge. Wie agrarheute berichtet bereits hat, verloren die russischen Bauern wegen des Technikdefizits in 2016 rund 10 Millionen Tonnen Getreide. Jetzt hat der wissenschaftliche Leiter des Forschungsinstituts für Agrarökonomie und Duma-Abgeordnete, Iwan Uschatschew, die Importabhängigkeit der russischen Landwirtschaft von ausländischer Technik als einen "ernsten Bremsfaktor" für deren Entwicklung angesprochen.
So viele Maschinen fehlen
Der Duma-Abgeordnete wies darauf hin, dass der jährliche Schwund von älterer Landtechnik um 1,5 % bis 2,0 % größer ausfalle als die Neuanschaffungen. So sei trotz des Erwerbs von rund 50.000 neuen Traktoren im Verlauf der vergangen vier Jahre der landesweite Bestand um 25.000 Stück gesunken, weil 75.000 Schlepper hätten ausgemustert werden müssen.
Im gleichen Zeitraum habe die Zahl an Mähdreschern insgesamt um etwa 8.000 Stück abgenommen, da rund 22.000 Neuzugängen die Stilllegung von etwa 30.000 Mähdreschern gegenübergestanden habe. Seit dem Jahr 2013, so Uschatschew, seien die gängigen Mähdrescher der Firma Rostselmash zwischen 67 % bis 75 % teurer geworden, und für das laufende Jahr gingen die Landwirte von einem weiteren Preisanstieg von 25 % bis 35 % aus.
90 Prozent Importanteil bei Stalltechnik
Nach seinen Angaben belief sich 2016 der Anteil von ausländischen Traktoren am russischen Gesamtbestand auf 67,8 %, bei Getreidevollerntemaschinen auf 22,1 % und bei Geräten zur Futterbergung auf 20,8 %. Noch höher lag laut Uschatschew mit 90 % der Importanteil bei Maschinen und Ausrüstung in der Tierproduktion.
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