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Techniktest

5 Traktoren der 300 PS-Klasse im Motorvergleich

5 Traktormodelle der 300 PS-Klasse
am Donnerstag, 27.10.2016 - 11:00 (Jetzt kommentieren)

Der Schleppertest der LWK Niedersachsen wird seit vielen Jahren durchgeführt. Im vergangenen Jahr nahmen die Experten die 300 PS-Klasse unter die Lupe. Hier die Ergebnisse zum Bereich Motor.

In 2015 hat die LWK Niedersachsen wieder ihren bekannten Traktorenvergleich durchgeführt. Dabei stand die 300 PS-Klasse im Test. Zum Vergleich wurden in der 300 PS Klasse zehn Hersteller eingeladen. Obwohl keiner negative Messergebnisse befürchten musste, hatten sich lediglich fünf Hersteller zu einer Teilnahme bereit erklärt. Begründet wurde die Absage zumeist mit einem in der Folge anstehenden Modellwechsel. Diese Modelle wurden in 2015 getestet:

  • Claas Axion 920
  • Deutz-Fahr 9310 Agrotron TTV
  • Fendt 930 Vario
  • Massey Ferguson (MF) 8730
  • Valtra S 294

Nennleistung bezieht sich auf unterscheidliche Normen

Wie die LWK Niedersachsen hinweist, lässt sich die Nennleistung dieser Traktoren nicht miteinander vergleichen, weil sie sich auf unterschiedliche Normen bezieht. Deutlich wird aber, dass sich die maximale Leistung der bei diesem Vergleich berücksichtigten Schlepper zwischen 312 PS und 325 PS bewegte. Die Werte beziehen sich bei allen fünf Schleppern auf die Norm ECE-R 120.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Leistungsangaben bei dieser Norm ohne Nebenaggregate und Lüfter ermittelt werden. Bei der Maximalleistung ist auch der Boost berücksichtigt. Je nach Hersteller wird dieser bei Zapfwellenarbeiten oder bei der Überschreitung einer vorgegebenen Transportgeschwindigkeit aktiviert.

Motorleistung und Boost

Beim Claas Axion 920, Deutz- Fahr 9310 und beim Fendt 930 Vario gibt es keine Boostleistung und die volle Motorleistung steht immer zur Verfügung. Bei MF stehen als Boostleistung 30 PS und beim Valtra 20 PS zur Verfügung. Deutz-Fahr und Fendt verbauen Motoren von Deutz in ihren Schleppertypen, während im Claas ein Motor von Fiat Powertrain (FPT) für Leistung sorgt.

Im MF und Valtra dieseln ACGO Power Motoren aus dem eigenem Mutterkonzern. Im Hinblick auf das Tankvolumen und das Ölwechselintervall gab es zwischen den Vergleichsschleppern nur geringe Unterschiede. Relativ deutlich unterschieden sich aber die Motorölmengen mit 21 l beim Massey-Ferguson und 36 l beim Fendt.

Wartungsfreundlichkeit des Motors

Bei den Beurteilungen zum Motor geht es unter anderem um die Wartungsfreundlichkeit. Hier liegt laut den Testern alles im grünen Bereich. Bei der Öffnung der Motorhaube konnte der Deutz- Fahr Agrotron 9310 punkten. Per Knopfdruck, der sich im Einstiegsbereich des Schleppers befindet, lässt sich die Motorhaube öffnen und schließen. Dabei kann die Haube soweit nach oben gefahren werden, dass selbst eine große Person noch unter ihr stehen kann. Alle wichtigen Bauteile lassen sich somit sehr gut erreichen.

Bei den anderen Kandidaten ist dies teilweise umständlicher gelöst und insbesondere die Seitenverkleidung muss dann extra demontiert werden. Dies ist allerdings nur bei größeren Wartungsarbeiten nötig und so kommt man insbesondere zur Reinigung des Luftfilters bei allen Vergleichsschleppern prima an die Kartusche.

Bei Claas, MF und Valtra ist der Luftfilter einfach von vorne zugänglich und bei Fendt liegt er auf dem Motor, den man bei geöffneter Haube ebenfalls noch gut erreichen kann. Deutz hat an der linken vorderen Kabinenseite einen extra Stutzen zur Luftansaugung angebracht. Die Ansaugschlitze sind nach hinten und zur Seite angeordnet und sollen somit weniger Staub anziehen. Der Filter ist in einer angenehmen Position in den Stutzen integriert.

Luftfilter: Wie klappt die Reinigung?

In dieser Leistungsklasse werden mittlerweile Luftfilter verbaut, die erst nach 1.000 Stunden oder mehr ausgewechselt werden müssen. Auch die Säuberung der Kühler ist in dieser Kategorie bestens geregelt. Beim Claas Axion 920, Deutz-Fahr 9310 und Fendt 930 Vario können die einzelnen Segmente zur Reinigung entweder nach oben oder zur Seite geklappt werden.

Bei den AGCO Power Motoren im MF und Valtra bestreitet man einen anderen Weg. Die Segmente sind fest eingebaut, aber weit voneinander entfernt, sodass auch hier eine Reinigung ohne Probleme möglich ist.

Der Claas ist mit einem Visctronic-Lüfter ausgestattet. Das Besondere dieser elektronischen Lüftersteuerung ist, dass er in Abhängigkeit von der erreichbaren oder notwendigen Kühlleistung unterschiedlich schnell läuft. Dies soll dazu beitragen, dass der Schlepper leiser läuft, weniger Sprit verbraucht und durch die geringere Umdrehungszahl des Ventilators auch weniger Staub angesaugt wird. Vergleichbare Eigenschaften sollen auch in den anderen Kandidaten mit einem elektronisch gesteuerten Viskolüfter erreicht werden.

Beim Fendt kann auch optional ein Umkehrlüfter eingebaut werden. Dadurch können Staub, Stroh und andere Verschmutzungen einfach aus den Kühlern und den Ansauggittern weggeblasen werden. Die Ölpeilstäbe vom Claas, MF und Valtra waren eindeutig ablesbar und wurden vom Testteam mit sehr gut bewertet.

 

5 Traktoren der 300 PS-Klasse im Vergleich

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