Fendt-Liebe: Bilder vom Dieselross-Treffen in Marktoberdorf
Marktoberdorf, 1927: Johann Georg Fendt entwickelt in seiner Werkstatt an der Jahnstraße den ersten Benzin-Grasmäher. Drei Jahre später baut er den ersten Dieselkleinschlepper - das Fendt F 6 mit 6 PS. Bis 1950 folgen die Modelle F 9, F 12, F 18; letzteres mit einer Auflage von über 3000 Stück. Das Dieselross macht Karriere. Bis 1959 das letzte vom Band geht und die Nachfolgeserie Fendt Farmer startet. Bis heute hat das Dieselross Fans auf der ganzen Welt. Einige von ihnen trafen sich nun zum ersten Verdampfertreffen an der Geburtsstätte in Marktoberdorf. Dort sorgte ein besonderer Moment für Gänsehaut.

Carolin Nuscheler, agrarheute
am Samstag, 22.07.2023 - 16:09
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Das erste Fendt Verdampfertreffen in Marktoberdorf am Samstag, 15. Juli 2023, war ein großer Erfolg. Die
Vorstandschaft des 2021 gegründeten Fendt Classic Club e.V. (FCCI) zum Erhalt und zur Pflege der historischen
Substanz der Marke Fendt hatte zum Event eingeladen und auf etwa 100 Dieselrösser und mehrere Tausend
Besucher gehofft. Ohne Anmeldung oder Ticketverkauf konnten die Organisatoren bis zum Veranstaltungstag
jedoch nur hoffen, dass die Veröffentlichungen im Vorfeld Wirkung zeigen würden.
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Die Erwartungen der Gastgeber wurden aber sogar übertroffen: Exakt 100 Dieselrösser aus den 1930er bis 1950er
Jahren – genauer die Modelle F9, F12, F18 und F18 H – waren vor Ort; und mehr als 3000 Besucher wollten sich das
Spektakel nicht entgehen lassen. Eine Sache freute Sepp Nuscheler, Vorsitzender des FCCI, besonders: "Es waren
unheimlich viele junge Leute da. Unter den Besuchern, aber auch unter den Teilnehmern."
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Katharina Hartmann (28) kam bis aus Wildpoldsried angefahren. Gute 20 km auf dem alten Dieselross
vom Opa, bei dem sie oft mitgefahren ist. Die Begeisterung für den Oldtimer hat er der Enkelin vererbt. Und nun ist
sie mit Unterstützung von Beifahrerin Katharina Krumm beim Treffen dabei.
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Und Charel Thommes (11) ist in Begleitung von Papa Pascal bereits am Freitag bis aus Luxemburg angereist. Im
Sommer fahren die beiden fast jedes Wochenende zu Oldtimertreffen. Am liebsten mit ihrem F 18 H aus dem Jahr
1950. "An dem ist noch fast alles Original", verkündet der Bub hinterm Lenkrad. Fahren darf er den historischen
Schlepper leider noch nicht. Aber können würde er es schon, sagt er grinsend.
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Bereits gegen 8 Uhr war der Parkplatz vor dem Fendt Forum in aufsteigenden Rauch gehüllt, die Motoren knatterten.
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Nach einer Registrierung der Teilnehmer, folgte ein kurzer Fahrzeug-Check durch den TÜV Süd, damit auch die nicht
zugelassenen Dieselrösser nachher an der Rundfahrt durch das Stadtgebiet Marktoberdorf teilnehmen durften.
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Dann rollten die Verdampfer auf den großen Fendt Rundkurs auf dem Firmengelände und stellten sich in etwa nach
Baujahr und Fahrgestellnummer auf, sodass die Besucher die Fahrzeugentwicklung über die Jahre gut sehen
konnten.
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Auch die ersten Besucher trafen bereits am Morgen auf dem Gelände ein und beobachteten die Oldtimer-Besitzer
beim Abladen, Anlassen und Registrieren ihrer Schlepper. Auf das Gelände wurden die Besucher durch das Fendt
Forum geleitet – vorbei an den neuesten Fendt Traktoren und Anbaugeräten und hinaus in den Außenbereich mit
Bühne, Foodtrucks und Sitzgelegenheiten im Schatten. Um kurz nach 10 Uhr erfolgte die offizielle Eröffnung
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Die junge Gruppe „Blechbätscher" aus Marktoberdorf und Umgebung sorgte den ganzen Tag über mit großartiger
Blasmusik für beste Stimmung.
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Die Allgäu-Show, organisiert von Schauspielerin, Moderatorin und
Kulturschaffender Monika Schubert aus Marktoberdorf, unterhielt die Besucher mit Jodler, Alphornbläsern,
Schuhplattler und Trachtenpaaren beim Tanz.
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Michaela Zimmermann ist schon um kurz nach 7 aus dem Haus. Denn gegen halb 8 trafen sich die Mitglieder des Oldtimerclubs Kleintirol in Sulzschneid am Dorfplatz und starteten eine Dieselross-Kolonne ins 8 Kilometer entfernte Marktoberdorf. "Da haben die Leute geschaut", berichtet die Schlepper-Fahrerin. "Sieben Bulldogs hintereinander!" Den Fendt-Wahnsinn hat sie im Blut. Vater Theo Huber besitzt gleich drei historische Dieselrösser aus den Jahren 1938 - 1949. Alle waren an diesem Samstag beim Treffen vor Ort.
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Stefan Schmid (l.) aus Marktoberdorf hat das Verdampfertreffen zum Anlass genommen, das alte Dieselross nun endlich aus dem Schuppen zu holen und wieder fahrtauglich zu machen. "Wir haben es gestern sogar noch schnell angemeldet", sagt der Besitzer stolz. Das hellblau lackierte Gefährt mit buntem Sonnenschirm war ein schöner Farbtupfer in der Oldtimer-Reihe.
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Robert Schmid und Tochter Annalena – sie festlich im hellblauen Dirndl – aus Altusried haben nicht nur ihr F 18 H mit Baujahr 1950 auf dem Anhänger, sondern auch das Dieselross vom Nachbarn – ein F18 von 1937. Der Bekannte musste noch bis zum Samstag im Krankenhaus verweilen. "Dem hat's richtig gestunken. Aber er kommt nach der Entlassung direkt hierher.“
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Den ganzen Tag über hatten die Besucher die Gelegenheit, Fahrer und Fahrzeugen auf dem Rundkurs zu begegnen.
Viele Fachgespräche, spontane Fotoshootings und staunende Blicke waren zu beobachten.
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Dieselross war mit einem bei der Registrierung erstellten Info-Schild versehen, sodass Modell, Baujahr und
Fahrgestellnummer auf den ersten Blick ersichtlich waren. Vier besondere Gefährte wurden schließlich auf der
Bühne geehrt.
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Bei der Fahrzeugprämierung haben folgende Dieselrösser bzw. Besitzer Urkunden und Siegerschleifen erhalten:
1. Ältestes Fendt Verdampfer Dieselross: F 9 Baujahr 1933; Michael Barnsteiner, Ottobeuren; 2. Jüngstes Fendt Verdampfer Dieselross: F 18 H Baujahr 1950: Michael Kollmann, Lengenwang; 3. Fendt Verdampfer Dieselross mit der weitesten Anreise: F 18; Hans ten Napel, Vriezenveen, Niederlande; über 800 km Anreise; 4. Fendt Verdampfer Dieselross mit der weitesten Anreise auf Achse; F 18 H, Martin Hasler, Immenstadt, 50 km Anreise. Rechts im Bild: Sepp Nuscheler, Vorsitzender des Fendt Classic Club e.V.; links im Bild: Walter Wagner, Geschäftsführer für Forschung und Entwicklung bei AGCO/Fendt und Vorstandsmitglied des FCCI.
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Für die Prämierung fuhren die Fahrzeuge einzeln vor die Bühne, die Dieselrösser konnten von der Menschentraube
bestaunt werden, während die Fahrer auf der Bühne geehrt wurden.
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Das Älteste Dieselross des Tages: F 9 Baujahr 1933; Michael Barnsteiner, Ottobeuren
Über das Fendt Dieselross:
Im Jahr 1927 entwickelte die Werkstatt Fendt in der Jahnstraße Marktoberdorf den ersten Bezingrasmäher;
1930 folgte der erste Dieselkleinschlepper mit 6 PS – das Modell F 6, von dem nur zwei Stück gebaut wurden.
Der Fendt F 9 (1930-1936) hatte bereits Hartgummibereifung und wurde 100 Mal produziert.
Es folgten: F 12 (1936-1937) mit 195 Stk.; F 18 (1937-1949) mit 3250 Stk.; F 18 H (1951) mit 955 Stk.
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Der Höhepunkt für alle Beteiligten war definitiv die Rundfahrt durch das Stadtgebiet Marktoberdorf. Die Dieselrösser
wurden von ihrem jeweiligen Platz auf dem Rundkurs an den vielen Besuchern vorbei und durch ein Tor ins FendtProduktionsgelände gelotst.
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Dort passierten sie einige neue Fendt Schlepper – ein schöner Kontrast von Historie
und Gegenwart.
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Weiter ging es innerhalb des Fendt Geländes durch den mit Blumen geschmückten Torbogen an der alten Pforte –
ein besonderer Moment, der bei vielen Fahrern für Gänsehaut sorgte. Denn genau hier rollten die fertigen Schlepper früher vom Fendt-Gelände. Nun konnten die heutigen Besitzer diesen Moment noch einmal nachempfinden.
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Über den Bahnübergang fuhren die Teilnehmer über die Jahn- und Tigaustraße zur B 16, dann bogen die Fahrzeuge auf den Marktplatz ein.
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Dann rollten die Verdampfer auf den großen Fendt Rundkurs auf dem Firmengelände und stellten sich in etwa nach
Baujahr und Fahrgestellnummer auf, sodass die Besucher die Fahrzeugentwicklung über die Jahre gut sehen
konnten.
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Bevor sie an der Villa der Familie Fendt vorbeikamen, in deren Einfahrt ein Historischer Fendt Benzin-Grasmäher ausgestellt war und Peter Fendt (Enkel von Johann Georg Fendt) mit Familie am Gartentor winkte.
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Insgesamt säumten hunderte Marktoberdorfer die Rundfahrtstrecke, winkten und jubelten – vor allem, wenn ein
Fahrer hupte.
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Mit durchgehend über 30 Grad im Schatten war das Wetter am Veranstaltungstag durchaus eine
Herausforderung – für Mensch und Maschine. Auch die Dieselrösser brauchten bei dieser Hitze
überdurchschnittlich viel Wasser im Tank, denn das verdampfte und verdunstete schnell.
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Rahmenprogramm auf Allgäuerisch: landwirtschaftliche Handwerker bauen sogenannte Huinzen aus Holz, Ständer zum einfacheren Trocknen von Heu auf dem Feld, als kleine Einlage für die Besucher.
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Bei der Verabschiedung fragten viele Teilnehmer bereits nach einer Wiederholung der gelungenen Veranstaltung.
Ein schönes Zeichen und Motivation für die Verantwortlichen des FCCI, weitere Events im Sinne der Historischen
Substanz der Marke Fendt anzudenken.
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Über den Fendt Classic Club International e.V.:
Die Hauptaufgabe des Vereins besteht darin, die umfangreiche und über 90-jährige FirmenHistorie erlebbar zu
machen sowie Fendt Fans, Sammler und Liebhaber der Marke auf der ganzen Welt zu vereinen. Nicht zuletzt sollen
historische, kultige und starke Traktorenmodelle erhalten und gewürdigt werden.
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