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Tipps zum Traktorfahren

Fendt Vario: Fünf versteckte Funktionen, die kaum ein Landwirt kennt

Fendt 700 Vario mit Grubber am Vorgewende
am Donnerstag, 01.06.2023 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Dank des stufenlosen Getriebes sind Fendt Traktoren leicht zu bewegen. Einige praktische Funktionen machen das Arbeiten mit dem Vario nun noch komfortabler. agrarheute verrät, was der Fendt Schlepper wirklich kann.

Fendt fahren ist nicht schwer - egal ob mit Fahrhebel oder Pedal. Es muss nicht geschaltet werden; das stufenlose Fendt Vario-Getriebe gibt es seit 1995. Knapp ein Vierteljahrhundert später taucht ein neuer Meilenstein in den Fendt Traktoren auf.

Das Bedienkonzept FendtONE hat mittlerweile in allen Traktorbaureihen von Fendt Einzug gehalten und verspricht eine intuitive Bedienung. Grund genug, einmal genauer hinzuschauen und versteckte Funktionen, die kaum ein Landwirt kennt, zu entdecken.

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Was kann das Teach-In von Fendt?

Gleichmäßiges Ein- und Aussetzen am Vorgewende ist vor allem bei der Aussaat essenziell. Das können Fendt Traktoren mit dem Teach-In-System Fendt TI Headland selbstständig. Das System lässt sich umfangreich nutzen, denn es ermöglicht, wiederkehrende Bedienungsabläufe (Sequenzen) zu speichern: Geräte ausheben, Zapfwelle aus- bzw. einschalten, Drehzahl erhöhen oder verringern, Tempomat aktivieren oder deaktivieren. Vor allem beim Einsatz mit der Sämaschine ist das System sinnvoll, um ein gleichmäßiges Vorgewende anzulegen.

Wie funktioniert das Teach-In von Fendt?

Die Bedienungsabläufe von Fendt Teach-In (TI) lassen sich mittels einer Aufnahmefunktion während der manuellen Ausführung vom Traktoristen aufzeichnen. So können während der ausgeführten Arbeit die Sequenzen aufgenommen und anschließend vom System wiederholend am Vorgewende ausgeführt werden. Des Weiteren lässt sich auch die Position, bei der die jeweilige TI Sequenz beginnt, manuell einstellen. Dies erfolgt in den Einstellungen des Vorgewendemanagements mittels Aktivierung des orangenen und gelben Fähnchens.

Sind die Fähnchen aktiviert, können die Sequenzen für Auto-Teach-In bestimmt werden. Anschließend wird in die erste Bahn eingefahren und der Beginn mit der Go-Taste am Fahrhebel markiert. Dann folgen die vorher eingestellten Arbeitsabläufe. Am Ende der Bahn wird entsprechend mit der End-Taste der Befehl zum Ausheben gegeben. Anschließend übernimmt Auto-Teach-In für alle weiteren Bahnen im Feld das Ein- und Ausheben des Arbeitsgerätes.

Was macht der Fendt Konturassistent?

Setzt man die Segmentbreite auf 0 Meter, wird dieses Segment ausgeblendet. So entsteht das Vorgewende im Konturassistent nur an den gewünschten Feldenden.

Im FendtONE-Zeitalter kommt der Konturassistent als neuer Spurlinientyp ins Vorgewendemanagement dazu. Dieser ermöglicht jede Kontur (Feldsegmente) für das Vorgewende zu verwenden und in diesem Zuge auch für jede Kontur eine gewünschte Vorgewendebreite zu definieren. Der Konturassistent legt das Vorgewende in der gewünschten Breite um das gesamte Feld an. Je nach Feldform und Bearbeitungsschritt ist das richtig praktisch.

In vielen Fällen wird das Vorgewende aber nur an den kurzen Feldenden benötigt. In den Einstellungen zum Vorgewendemanagement können die einzelnen Vorgewendesegmente bearbeitet und nach Wunsch in der Breite angepasst werden. So kann man sich das Vorgewende an den langen Bahnen sozusagen ausblenden. Das geht ganz einfach, indem man die entsprechenden Vorgewendesegmente anwählt und ihre Breite auf 0 m setzt. Dann stellt der Konturassistent nur noch das Vorgewende an den kurzen Feldenden dar.

Wie stellt man die Fendt-Kraftheber auf die gleiche Höhe?

Die Position der Kraftheber lässt sich mit dem schwarzen Drehrädchen in der Höhe begrenzen. Das ist praktisch beim Pflügen, wenn auf einem Feld steinige und weniger steinige Bereiche sind. Die Arbeitstiefe des Anbaugeräts kann dann schnell angepasst werden.

Die Kraftheber der Heckhydraulik können bei Fendt Trakoren mit FendtONE zwei voreingestellte Arbeitstiefen anfahren. Der so genannte Regelmodus wird über die Taste seitlich rechts an der Armlehne aktiviert. Vor allem beim Pflügen auf Flächen mit mal mehr, mal weniger Steinen ist diese Funktion ein guter Helfer. Denn dann kann die Arbeitstiefe schnell gewechselt werden.

In den Einstellungen kann die prozentuale Aushubhöhe für die beiden Positionen angepasst werden. Über die rechte Rocker-Taste an der Armlehne kann zwischen den beiden Arbeitstiefen gewechselt werden. Mit der gleichen Taste wird das Anbaugerät am Vorgewende auch komplett ausgehoben.

Hat der Fendt-Traktor einen dritten Tempomat?

Zwei Tempomaten sind mittlerweile Standard bei den meisten modernen Traktoren. Bei FendtONE kann man sich mit einem Trick noch eine dritte Geschwindigkeit speichern und abrufen. Das geht aber nur im Fahrhebelmodus. In den Traktoreinstellungen unter dem Reiter „Motor und Getriebe“ finden sich die beiden normalen Tempomaten. Unter den Motor-Getriebe-Einstellungen gibt es unter dem dritten Reiter aber auch die sogenannte Memo-Funktion. Hier kann jeweils für vorwärts und rückwärts eine Geschwindigkeit abgespeichert werden, welche beim Fahrtrichtungswechsel aktiv wird.

Um die Memo-Geschwindigkeit übernehmen zu können, muss Memo vorwärts bzw. rückwärts aktiviert sein. Dann lässt sich durch zweifaches Kippen des Fahrhebels nach links oder doppeltes Betätigen der weißen Taste „Fahrtrichtungswechsel“ am 3L-Joystick die Geschwindigkeit der Memo-Funktion anfahren.

In unserem Test haben wir das am Vorgewende auf dem Acker genutzt. Auch mit der Wendeschaltung kann von Tempomat in Memo gewechselt werden. Dafür tippt man die Wendeschaltung einmal nach hinten und direkt wieder nach vorne. Die Memo-Funktion gibt es auch in älteren Vario-Traktoren, sie lässt sich in den Motor- und Getriebeeinstellungen finden.

Wie stellt man die Helligkeit am Fendt-Display ein?

Auf dem Touchscreen kann die Helligkeit für alle drei FendtONE-Bildschirme angepasst werden.

Sie werden es kennen: Bei bestem Wetter und Sonnenschein sind Sie mit dem Fendt auf dem Acker unterwegs, doch die Anzeigen auf dem Dashboard sind zu dunkel und kaum lesbar. Sitzen Sie, wie wir bei unserem Test, auf einem Fendt 700 Vario S4, ist das Problem schnell behoben. Einfach die Pfeiltasten links neben der Lenksäule lange gedrückt halten, um die Helligkeit des Displays stufenweise zu erhöhen. Schon haben Sie wieder den vollen Überblick über Geschwindigkeit, Motordrehzahl, Uhrzeit und so weiter.

Gerade bei nächtlichen Fahrten können zu hell eingestellte Displays aber blenden, z.B. die weißen Flächen vom digitalen Dashboard und den beiden 12-Zoll-Terminals auf der Armlehne und im Dach. Die Displays lassen sich einzeln und in drei verschiedene Modi einstellen. Im Tagmodus ist die helle Darstellungsweise mit den weißen Displays aktiv, um auch bei Sonneneinstrahlung gut lesbar zu sein. Der Nachtmodus eignet sich vor allem, der Name lässt es vermuten, für Arbeiten im Dunkeln. Dann ändert sich die Darstellung auf den Displays von Weiß zu einem dunklen Grau. Der Automatikmodus arbeitet mit einem Lichtsensor und passt die Helligkeit und den Tag- und Nachtmodus mit dem Einschalten des Abblendlichts automatisch an.

Dies war der erste Teil der Fendt-Vario-Funktionen. Alle weiteren Tipps lesen Sie im agrarheute Digitalmagazin.

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