Wer seinen Traktor verkauft, muss beim Käufer mit dem ersten Eindruck punkten - erst recht auf Onlinemarktplätzen. Hier konkurrieren Gebrauchtmaschinenbörsen mit dem beliebten ebay-Kleinanzeigen-Portal. Statt Mängel zu kaschieren, gilt es, die Stärken der Maschine hervorzuheben. Im ersten Teil unseres Ratgebers zum Gebrauchtmaschinenverkauf sagen wir Ihnen, wie Sie Ihre Maschine für den Verkauf optimal vorbereiten.
Den gebrauchten Traktor richtig reinigen
Die Reinigung des Traktors erfolgt in mehreren Schritten. Die Außenreinigung mit dem Hochdruckreiniger ist nur der Anfang, die Innenreinigung und bei Bedarf eine Lackaufbereitung darf nicht fehlen.
Die Grundreinigung
Beginnen Sie die Grundreinigung mit einem milden Reinigungsmittel. Lassen Sie es einige Zeit einwirken, um Öle, Fette oder anderen organischen Schmutz zu lösen. Anschließend können Sie den gelösten Schmutz mit einem Hochdruckreiniger und warmem Wasser abspritzen. Achten Sie darauf, mit wenig Druck und genug Abstand zu arbeiten, um Schäden an Lack, Kunststoffen und Gummi zu vermeiden.
Die Innenreinigung
Auch im Innenraum hilft ein Vorreiniger, den Schmutz anzulösen. Entfernen Sie vorher groben Schmutz und Staub mit Besen, Industriestaubsauger oder Druckluftpistole. Zur Reinigung strukturierter Oberflächen, wie sie zum Beispiel bei den Verkleidungen in der Kabine vorkommen, können Sie einen Schmutzradierer benutzen. Mit etwas Geduld und Universalreiniger glänzt die Oberfläche ihres Gebrauchten fast wieder wie neu. Prüfen Sie zu Beginn die Mittelverträglichkeit der Oberflächen an einer unauffälligen Stelle ihres Traktors.
Die Lackaufbereitung
Mit einer Politur per Hand oder Poliermaschine beziehungsweise Exzenterschleifer verleihen Sie dem Lack Ihrer Landmaschine wieder neuen Glanz. Nutzen Sie danach eine Versiegelung, um das Ergebnis auch für die nächsten Regenschauer zu sichern. Das Aufpolieren macht in den meisten Fällen einen besseren Eindruck, als wenn mit Farbe nachgeholfen wird, denn dann hat der Kaufinteressent leicht den Eindruck, dass unter der Farbschicht ihres Gebrauchten etwas verborgen werden soll.
Der Fachmann kann erste Hilfe leisten
Je nach Zustand der Maschine kann die Vorbereitung sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Vielleicht können Sie auch die ein oder andere Maßnahme nicht selbst durchführen. Dann ist es ratsam einen Fachmann hinzu zu ziehen. Denn es gilt der Grundsatz: Damit Gebrauchte gute Preise erzielen, müssen sie außen und innen optisch überzeugen.
Durch die Entfernung von Abnutzungserscheinungen oder leichten Schäden wie Steinschlägen, Dellen oder Kratzern lässt sich meist ein höherer Kaufpreis erzielen. Unternehmen mit Spezialisierung auf „Smart-Repair“ finden Sie in den üblichen Branchenverzeichnissen. Oft nutzen auch Händler diesen Service und können mit Adressen weiterhelfen. Oder Sie stellen Ihre Maschine beim nächsten Besuch der Aufbereitungsspezialisten beim Händler mit auf den Hof und sparen so die Anfahrtskosten.
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Den Verkauf auf einer Online-Plattform vorbereiten
Angaben über Preis, Zustand der Maschine und den Standort machen das Inserat ansprechend. Der Verkauf Ihrer Landmaschine beginnt bereits vor dem Inserieren, genauer gesagt beim Sammeln der Informationen. Je mehr Auskunft Sie im Vorfeld bereits geben, desto mehr Anfragen von Kaufinteressenten erhalten Sie. Und klar ist: Die Nachfrage regelt den Preis. Versetzen Sie sich in die Lage eines Kaufinteressenten. Überlegen Sie: Was weckt sein Interesse an meinem gebrauchten Traktor, Schlepper, Anhänger und Co? Was möchte er wissen? Was wird ihn dazu bringen, mich als den Verkäufer zu kontaktieren?
Nicht zu teuer und nicht zu billig: Der richtige Preis für Ihre Gebrauchtmaschine
Geben Sie immer einen Preis in Ihrem Inserat an. Ihre Gebrauchtmaschine wird dadurch besser gefunden, denn viele Nutzer geben bei ihrer Suche eine Preisspanne an. Inserate ohne Preisangabe werden hier nicht berücksichtigt! Wenn Sie in Ihrem Inserat angeben, dass der Preis für Ihren Traktor verhandelbar ist, legen Sie sich für die Verhandlung eine untere Schmerzgrenze zurecht. Legen Sie für sich selbst einen realistischen Preis fest. Damit verhindern Sie, Ihre Maschine unter Preis anzubieten oder vergeblich auf Interessenten zu warten, die von einem zu hohen Verhandlungspreis abgeschreckt werden. Um einschätzen zu können, was ein realistischer Preis für Ihren Gebrauchten ist, bietet sich eine Suche nach ähnlichen Angeboten an. Als wichtige Faktoren der Preisfindung zählen: Baujahr und Erstzulassung sowie Betriebsstunden oder geleistete Hektar.
Maschinenbeschreibung: So steht der Traktor auf dem Hof
Für die Zustandsbeschreibung gibt es viele Auswahlmöglichkeiten. So lässt sich zum Beispiel der Reifenzustand in Prozent angeben und eine Vielzahl von Ausstattungs- und Zubehörteilen wählen. In der Textbeschreibung können Sie zusätzliche Angaben machen, beispielsweise zu Reparaturen, die schon durchgeführt wurden. Eine hohe Aussagekraft und viel Informationsgehalt haben auch die eingestellten Bilder. Allerdings sollten Sie beim Zustand ihres Gebrauchten bei der Wahrheit bleiben und nichts "schönreden". Das erspart Ihnen später Frust, Ärger und eventuell negative Bewertungen.
Geben Sie den genauen Standort an, denn viele Landwirte suchen bei Ihrer Gebrauchtwagen-Recherche zunächst überregional. Grenzen Sie Ihre Suche im zweiten Schritt aber regional ein. Zum einen kann so ein Besichtigungstermin leichter realisiert werden und zum anderen entfallen für den Käufer unter Umständen Transportgebühren, weil er die Maschine selbst abholen kann. Für alle Angebote gilt: Sparen Sie nicht an Worten und beschreiben Sie Ihre Landmaschine möglichst ausführlich im Detail mit Angaben über erneuerte Teile, den letzten Wartungstermin, etwaige Schäden und mehr.
Wie Sie Ihre gebrauchte Maschine online in Szene setzen, mit Interessenten verhandeln und den Kaufvertrag richtig vorbereiten, das erfahren Sie im zweiten Teil unseres Ratgebers.
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