Bei einem Blick auf die Zulassungszahlen des vergangenen Jahres dürfte es vielen Landtechnikbegeisterten wie uns ergangen sein. Ein klein wenig Verwunderung schleicht sich ein: Welche Traktoren wurden denn da gekauft? John Deere steht als Marktführer ganz oben auf dem Treppchen und der indische Hersteller Solis hat es ebenfalls unter die Top 10 geschafft. Grund dafür: Kleintraktoren mit weniger als 50 PS nehmen einen immer größeren Anteil an den Gesamtzahlen ein.
Damit zeigt sich ein eindeutiger Trend auf dem Traktorenmarkt. Kleintraktoren gewinnen für die Hersteller immer mehr an Bedeutung. Zwar verabschieden sich große Betriebe und Lohnunternehmer nahezu ganz aus der Zielgruppe, dafür erschließen sich andere Kundengruppen.
Kleintraktoren für Haus, Hof, Pferd und Garten kaufen

Neben dem landwirtschaftlichen Nebenerwerb interessieren sich auch Kommunen, Baumschulen, Obst- und Weinbaubetriebe, der Garten- und Landschaftsbau, Pferde- und Waldwirtschaft sowie die große Gruppe der Hobby-Landwirte und Privatpersonen für diese Traktorengruppe.
Die Bestimmung der Maschinen liegt so neben der klassischen Bodenbearbeitung vermehrt bei alltäglichen Aufgaben auf dem Hof. Der Kleintraktor ist ein universeller Helfer, bei dem der Hersteller klar zwischen dem professionellen und dem semiprofessionellen Markt unterscheidet.
Kleintraktoren aus Indien, China und Südkorea

Neben den bekannten Herstellern wie New Holland, Massey Ferguson und John Deere drängen sich auf den Markt der Kleintraktoren immer mehr Hersteller aus dem asiatischen Raum.
Aus Indien stammen Farmtrac und Solis, aus Japan kommen Iseki, Kubota und Yanmar, in China produziert Lovol und LS-Traktor, Kioti und Tym sind südkoreanische Hersteller. So kommt auch Deutschlands meistverkaufter Traktor 2022 aus Indien: der Kleintraktor Solis 26. Von dem Minitraktor mit 26 PS verkaufte Solis 966 Stück.
Kleintraktor mit Frontlader, Allrad und Mähwerk
Doch was macht den Kleintraktor, unabhängig von der Zielgruppe, aus? Der kleine Helfer muss wendig und flexibel einsetzbar sein. Er soll sich für möglichst viele Aufgaben auf dem Hof und drum herum eignen und durch enge Durchfahrten passen. Allrad, eine Dreipunktaufnahme im Heck für Mähwerk und Ähnliches und ein Frontlader sind für viele Käufer außerdem wichtig.
„Im Bereich der semiprofessionellen und privaten Kunden wird Wert auf eine einfache Bedienung, überschaubare Technik und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis gelegt,“ so Kubota. Eine simple Bedienung ist jedoch auch vielen Betriebsleitern wichtig, bei denen oft wechselnde Saisonarbeitskräfte mitarbeiten.
Über alle weiteren Trends im Bereich Kleintraktoren und welche Fragen sich Interessierte vor dem Kauf stellen sollten lesen Sie in traction Ausgabe Mai/Juni 2023 und im Digitalmagazin.
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