Im Rahmen des PraxisMonitors führte die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) im Januar 2018 eine Umfrage unter 95 Landwirten durch. Ziel war es herauszufinden, wie Landwirte die Arbeit ihrer Landtechnikwerkstätten bewerten. 76 Prozent der Teilnehmer vergeben „gute“ bis „sehr gute“ Noten. Mit den Ersatzteil- und Werkstattpreisen sind viele Landwirte allerdings nicht zufrieden. Fast 36 Prozent bewerten die Ersatzteilpreise als „ausreichend“ oder „mangelhaft“. 32 Prozent der Landwirte bemängeln zudem die hohen Werkstattkosten.

An der Umfrage haben vor allem größere Betriebe mit dem Schwerpunkt Ackerbau teilgenommen. Im Durchschnitt bewirtschaften die Teilnehmer 600 ha landwirtschaftliche Nutzfläche (LN). Ein Betrieb nutzt durchschnittlich 5,13 Traktoren. 36 Prozent der Teilnehmer führen fast alle Werkstattarbeiten auf dem eigenen Betrieb durch.
Gute Noten für Technik, Getriebe und Hydraulik
Motorentechnik, Getriebe und Hydraulik bewerten die Landwirte mit überdurchschnittlich guten Noten. Auch der Verfügbarkeit von Original-Ersatz- und Verschleißteilen des Herstellers stellen die Landwirte ein gutes Zeugnis aus. Zudem sind die Teilnehmer mit der Vorhaltung von Filtern, Schmierstoffen und Spezialwerkzeugen zufrieden.
Bei Reifen, ISOBUS, automatische Lenksystemen und Spurvermessung schneiden die Werkstätten allerdings überdurchschnittlich schlecht ab. Auch die Stimmung des Werkstattpersonals und dessen Fort- und Weiterbildungsstand bewerten die Landwirte negativ.
Arbeitsqualität ist am wichtigsten
Die Mehrheit der Landwirte findet, dass die Arbeitsleistung das wichtigste Kriterium bei der Auswahl der Werkstatt ist. Weniger entscheidend sind langjährige Geschäftsbeziehungen, die Qualität der Beratung und die Entfernung zum Betrieb. Keine Rolle spielt die Markentreue, weder bei den Traktoren noch bei den Anbaugeräten. Auch mögliche Finanzierungen sind laut Umfrage unwichtig.
Landwirte sehen Strukturwandel voraus
Laut DLG-Umfrage ist vielen Landwirten bewusst, dass Landtechnikwerkstätten nur schwer an Ausbildungspersonal kommen. „Und offensichtlich kennen sie auch das Problem, dass fähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell einen gutbezahlten Job in der Industrie […] bekommen“, erklärt der DLG-Pressereferent, Dr. Frank Volz. Zudem fordere der rasante Fortschritt in der Landtechnik, vor allem in der Elektronik, eine ständige Fort- und Weiterbildung des Personals.
Viele Landwirte sehen deshalb die Zukunft der Werkstätten kritisch. Denn eine gute Werkstatt stehe und falle mit gutem, serviceorientierten Personal, so Volz. Bereits jetzt schon würden sich Werkstätten zusammenschließen oder spätestens bei einem Generationswechsel den Betrieb einstellen.
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