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So finden Sie den richtigen Reifen

am Dienstag, 08.03.2016 - 13:15 (Jetzt kommentieren)

Abgesehen von Sondereinsätzen ist meist ein möglichst hoher und breiter Reifen, der unter Last stark einfedert, die richtige Wahl. Worauf es im Detail ankommt, lesen Sie hier.

Die Auswahl des richtigen Schlepperreifens ist nicht immer ganz einfach. Ackerbaubetriebe haben beispielsweise andere Anforderungen an den Reifen als Grünlandbetriebe. Hinzu kommt, dass von den derzeit üblichen Reifenbezeichnungen nicht oder zumindest nicht direkt auf die wirklich wichtigen Reifeneigenschaften geschlossen werden kann.

Die Land und Forst erklärt in ihrer 7. Ausgabe 2016, worauf es bei der Reifenwahl im Detail ankommt:

1. Übertragung hoher Zugkräfte

Insobesondere für Ackerbaubetriebe ist die Übertragung hoher Zugkräfte ein wichtiges Kriterium. Dabei kommt dem Reifenprofil eine große Bedeutung zu. Hier muss unterschieden werden zwischen:

  • Stollenhöhe: Je höher der Stollen, desto tiefer kann sich der Reifen mit dem Boden verzahnen. Reifen mit höheren Stollen können deshalb höhere Zugkräfte übertragen. Sie mindern dadurch auch den Schlupf und sparen damit Energie ein.
     
  • Stollenbreite: Je breiter ein Stollen, desto schlechter dringt er in den Boden ein und desto schlechter ist die Zugkraftübertragung. Durch breitere Stollen kann allerdings das Fahrverhalten auf der Strasse verbessert werden. Außerdem ist der Verschleiß geringer. Eine gewisse Stollenbreite ist notwendig, um die nötige Stabilität zu erreichen.
     
  • Stollenabstand: Für die Übertragung hoher Zugkräfte sollte der Stollenabstand relativ groß sein. Dadurch erhöht sich der Druck auf die einzelnen Stollen und verzahnt sich besser im Boden. Außerdem führt ein größerer Abstand zu einer besseren Selbstreinigung des Profils. Der Verschleiß wird allerdings höher.
     
  • Stollenanordnung: Zur Verbesserung der Zugkraftübertragung ist eine Schrägstellung von weniger als 45° zur Umfangslinie am besten geeignet. Auch eine weniger starke Überlappung der Stollen in der Reifenmitte trägt zur besseren Übertragung bei. Allerdings verschlechtert ein solch offenes Profil mit weniger schräg angeordneten Stollen die Spurtreue beim Fahren quer zum Hand.

2. Boden schonen

Schlepper werden zwar immer leistungsfähiger, aber auch immer schwerer. Insbesondere auf druckempfindlichen Böden gilt es deshalb, Schlepper so zu bereifen, dass sich der Bodendruck in vertretbaren Grenzen hält. Dieser Druck wird mit zunehmender Reifenaufstandsfläche geringer, weil dann das Schleppergewicht auf einer größeren Bodenfläche abgestützt wird. Geschont wird dabei insbesondere der Krumenbereich.

  • Große Reifenaufstandsflächen lassen sich mit möglichst hohen und möglichst breiten Reifen erzielen.
     
  • Beeinflusst wird die Größe der Aufstandsfläche auch durch die Elastizität des Reifens. Die erkennt man daran, wie stark er unter Last einfedert. Durch die Einfederung wird die Reifenaufstandsfläche nicht nur breiter, sondern auch länger. Einige Reifenhersteller versehen ihre Reifen mit einer VF-Kennzeichnung, was auf eine besonders hohe Einfederung hinweist.
     
  • In der Praxis lassen sich die Einfederung und damit auch die Reifenaufstandsfläche durch eine Luftdruckabsenkung positiv beeinflussen.

3. Verschleiß gering halten

Der Reifenverschleiß ist trotz verbesserter Reifenqualität größer geworden. Das hängt von geänderten Einsatzverhältnissen ab: Höhere Fahrgeschwindigkeiten und verbesserte Bremsen haben einen deutlich stärkeren Profilabrieb bei Straßenfahrten zur Folge.

Nachteilig auf die Lebensdauer der Reifen wirkt sich auch ihre stärkere Belastung aus. Die Anbaugeräte werden immer schwerer.

Wird zur Verringerung des Bodendrucks oder zur besseren Zugkraftübertragung mit niedrigem Luftdruck gearbeitet, wirkt sich dies negativ auf den Verschleiß bei hoher Belastung und schneller Fahrt aus.

 

So soll der Schlepperreifen sein

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