Mit dem Zitat „Ein Unimog passt in jedes Lohnunternehmen“ hatte uns das Lohnunternehmen Peterberns angefixt. Natürlich wollten wir von ihm wissen, warum und haben mit dem Juniorchef Julian Peterberns gesprochen. Während der Maiskampagne durften wir seinen neuen Unimog U530 einen Tag lang begleiten.
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Unimog im landwirtschaftlichen Einsatz: kann einen Traktor ersetzen
„Der Unimog ist kein Schlepper, kann aber einen ersetzen. Vor allem, wenn man ein breit aufgestelltes Lohnunternehmen hat, fallen genug Arbeiten an, bei dem der Unimog seine Vorzüge ausspielen kann“, so Julian Peterberns im Interview. So läuft sein Mercedes in der Güllelogistik, zum Getreide fahren oder vor dem Häckselwagen. Weitere Tätigkeitsfelder bei den Peterberns sind vor der Getreidemühle, im kommunalen Winterdienst oder zum Schwaden. Das ist eine Menge, die es auf dem Betrieb zu erledigen gibt. Um für dieses große Aufgabenfeld bestens gerüstet zu sein, bekam Peterberns Unimog eine maßgeschneiderte Ausstattung vom Hersteller.

Unimog U530 mit dickem Motor von Mercedes: 299 PS
Wie soll es anders sein, steckt unter der Haube ein Benz-Aggregat. Der Reihensechszylinder mit 7,7 l Hubraum bringt es im Spitzenmodell auf maximal 299 PS bei 1.800 Motortouren. Das Drehmomentplateau mit 1.200 Nm erstreckt sich von 1.200 bis 1.600 U/min. Im Bereich des Getriebes kann der Unimog U530 von Peterberns auf zwei unterschiedlichen Weisen gesteuert werden. Zum einen ist der Standardsatz verbaut, bestehend aus dem Mercedes-Benz Vollsynchronwendegetriebe. Es verfügt über acht Vorwärts- und sechs Rückwärtsgänge. Für die Transportarbeiten auf der Straße hat sich das Getriebe bewährt, aber für den Einsatz auf dem Feld liefert es nicht den gewünschten Fahrkomfort. Daher bietet Mercedes eine zusätzliche Fahreinheit an. Der sogenannte EasyDrive ist ein komplett hydraulischer Fahrantrieb. Der Fahrer kann also via Schalter in der Frontarmatur zwischen den beiden Getriebevarianten wählen. Auf dem Feld beim Befüllen des Häckselwagens fuhren wir mit dem rein hydrostatischen Fahrantrieb, also komplett stufenlos bis ca. 45 km/h.

Unimog mit Sonderausstattung für die Landwirtschaft: Kommunalplatte und Steuergeräte
Wie oben schon angedeutet, ist jeder Unimog ein Unikat, denn die Ausstattungsliste ist beinahe unendlich. Peterberns hat sich seinen Unimog natürlich stark auf den Einsatz in der Landwirtschaft konfiguriert. Für die Front hat er sich die Kommunalplatte samt vier hydraulischen Steuergeräten installieren lassen. Die Ausstattung ist für den Einsatz mit einem Schneepflug vorgesehen. Von seinem Vorgänger-Unimog hat er den Frontkraftheber behalten, den er bei Bedarf montieren kann.

Unimog-Spezialfirma Werner liefert Agrarausstattung
Heckseitig hat sich das Lohnunternehmen Peterberns eine zweifache Zapfwelle mit den Geschwindigkeiten 540E/1000 U/min gegönnt. Von den Steuerventilen gibt es insgesamt vier Stück im Heck (zwei hat die Firma Werner installiert). Die Firma Werner steuerte schließlich die Agrarausstattung bei. Dazu zählt unter anderem der Heckkraftheber. Hinter dem Fahrerhaus entschied sich Peterberns für eine Stahlpritsche. Aktiv soll die Pritsche keine Schüttgüter transportieren – Mais oder Getreide sollen damit nicht umgeschlagen werden. Peterberns hält sich aber die Möglichkeit offen, auf der Plattform Gebinde für Säure oder Saatgut zu transportieren, z.B. wenn der Unimog mit der Stade-Mühle unterwegs ist.

Das bietet kein Traktor sondern nur der Unimog: Lkw-Style
Die Kabine lässt natürlich keine Wünsche offen. Hier merkt man die enge Verbindung zum LKW, sowohl vom Raumklima als auch von der Bedienung, zu der besonders die Schaltung, das Multifunktionslenkrad und der Bordcomputer zählen. Schaut man sich die mittlere Konsole an, merkt man, dass hier nachgerüstet wurde. Der Joystick für die Hydraulikbedienung wirkt wie ein Fremdkörper. Auch bei der Handhabung muss der Fahrer Abstriche machen. Die Mittelkonsole ist nicht am Fahrersitz montiert. Elementar für Transportarbeiten ist der Fahrkomfort. Den spürt man beim Unimog zur Genüge.
Was kostet ein Unimog?
Die Heimat des Unimogs ist Gaggenau, eine Stadt im Westen von Baden-Württemberg. Hier wurde der Unimog von 1951 bis 2002 gebaut, bis die Produktion nach Wörth umzog. Die Mercedes-Benz Group AG gliederte 2022 ihre LKW-Sparte und damit auch den Unimog in die eigenständige Daimler AG aus. Der Listenpreis für Unimogs ist stark von der Ausstattung abhängig. Für den U530 Agrar startet der Preise bei 185.000 Euro ohne Mehrwertsteuer.
Den ausführlichen Praxistest mit dem Unimog 530 vom Lohnunternehmen Peterberns lesen Sie in der traction März/April 2023 oder Digitalmagazin!
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