Pferdebesitzer wollen ihren Lieblingen etwas Gutes tun und geben ihnen im Januar Tannenzwege oder ausgediente Weihnachtsbäume zum Knabbern. Alle Nadelbäume enthalten jedoch ungesunde Inhaltsstoffe, die für Pferde in größeren Mengen schädlich sein können.
Vorsicht bei Terpentinöl und Tanninen
Beim Knabbern an Nabelbäumen nehmen Pferden Terpentin, also den Balsam aus der Baumrinde auf. Das kann sich reizend auf die Magenschleimhaut auswirken. Zudem befinden sich Tannine in Nadelhölzern, die bei trächtigen Stuten zu Abtreibungen und Fehlgeburten führen können. Die Inhaltsstoffe stehen auch in Verdacht, die Atemwege einzuengen und so Atemnot beim Pferd auszulösen.
Des Weiteren sind auch akute Vergiftungen möglich. Diese äußern sich durch zentralnervöse Störungen und Magen-Darm-Entzündungen. Man erkennt diese beispielsweise durch eine eingeknickte Hinterhand des Pferdes. Im schlimmsten Fall entstehen durch den Konsum der Nadelbäume Koliken und Nierenschäden.
Zusammenfassend können Terpentinöle und Tannine folgende gesundheitliche Probleme verursachen:
- Entzündung der Magenschleimhaut
- Entzündungen im Magen bzw. Darm
- Einengung der Atemwege und daraus entstehende Atemnot
- Zentralnervöse Störungen
- Kolik, Verstopfungen
- Nieren- und Leberschäden
- Stoffwechselprobleme
- Fehlgeburten
Die Dosis macht das Gift
Einmaliges Knabbern an einem Tannenzweig ist zwar noch nicht schädlich, ständiges Fressen der Zweige und Nadeln hingegen schon. Kolik anfällige Pferde und Allergiker reagieren wahrscheinlich empfindlicher als andere, jedoch muss der Pferdebesitzer das Risiko selbst einschätzen.
Da es keine Dosis-Wirkungs-Versuche gibt ist es ratsam, den Weihnachtsbaum nicht den Pferden auf den Paddock zu legen, sondern ihn fachgerecht zu entsorgen. Das Gleiche gilt für Adventsgestecke, in denen sich häufig Eibe versteckt, die für Pferde hochgiftig ist.
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