Eigentlich war Marianne Albersmeier aus Hüttinghausen (Nordrhein-Westfalen) nur auf einem Hundespaziergang unterwegs, als sie auf ihrer Alpaka-Weide gleich zwei neue Fohlen entdeckt. Auf der Suche nach der zweiten Mutter wird ihr bewusst: Die gibt es gar nicht.
Dass die beiden flauschigen Minis jetzt ausgelassen über die Wiesen von Hof Albersmeier galoppieren und Mutter-Stute Mia ordentlich auf Trab halten, ist nicht selbstverständlich, denn so eine Zwillingsgeburt kommt bei Alpakas nur einmal in 4.000 Fällen vor. Das seltene Ereignis birgt Risiken und bringt für gewöhnlich mindestens ein krankes Tier oder eine Todgeburt hervor.
Umso mehr freut sich Landwirtin Marianne Albersmeier über zwei gesunde Fohlen, die jetzt im Stall der Alpaka-Farm zuhause sind.
Schwerer Start für das kleine Alpaka-Fohlen Moona
Der grau-weiße Winzling wurde Mayra genannt, was auf Spanisch Wunder bedeutet. Die braun-weiße Zwillingsschwester bekommt den arabischen Namen Moona, die „Hoffnung“. Die beiden bringen mit etwa 4,1 kg und 5,1 kg nur etwa halb so viel auf die Waage, wie gewöhnliche Alpaka-Fohlen.
Die kleinere Mayra schafft den Start ins Leben allein und begann selbstständig bei Mutterstute Mia zu trinken. Bei Moona muss die Landwirtin etwas nachhelfen.
Biestmilch aus der Nachbarschafft rettet Zwillingsfohlen
Da die Alpaka-Mutter sich nicht hatte melken lassen, organisiert Marianne Albersmeier kurzerhand Biestmilch einer frisch gekalbten Kuh aus dem Dorf und füttert diese per Flasche. Das überlebenswichtige Kolostrum enthält zum Beispiel Fett, eine bakterielle Mikroflora, Immunglobuline, Vitamine und viele weitere Stoffe, die Neugeborene in den ersten Stunden nach der Geburt aufnehmen müssen, um ein intaktes Immunsystem aufbauen zu können.
Doch Marianne Albersmeier verrät: Einfach waren die Fütterungsaktionen nicht. In der Anfangszeit fütterten sie und ihr Mann Klaus alle drei Stunden, sowohl tagsüber als auch nachts. Wichtig dabei war es, den Kontakt mit Moona auf ein Minimum zu beschränken, denn das Fohlen sollte sich schließlich nicht an die Albermeiers, sondern an Mutterstute Mia gewöhnen. Alpakas sind trotz ihres flauschigen Felles nämlich keine Kuscheltiere und mögen es nicht, angefasst zu werden.
Doppelter Wirbelwind: Alpaka-Zwillinge erkunden Herde und Weide
Nach einigen Wochen sind beide Fohlen gesund, munter und entpuppen sich langsam zu einer echten Sensation in Hüttinghausen. Neugierig geworden ist nicht nur der Rest der Alpaka-Herde, sondern auch der Rundfunk, sodass die Fohlen es schon ins Fernsehen geschafft haben.
Die kleinen interessiert der Rummel allerdings wenig, denn sie erkunden tobend die Wiesen, sonnen sich und lernen das Leben in der Alpaka-Herde auf Hof Albersmeier kennen. Hofbesitzerin Marianne bekommt von den beiden Seltenheiten nicht genug und könnte sie den ganzen Tag bestaunen.
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