Zu der Bedrohungssituation, wegen der sich der Landwirt aus dem bayerischen Landkreis Rottal-Inn vor Gericht verantworten musste, kam es im Rahmen einer so genannten Cross-Compliance-Kontrolle. Der Mann arbeitete gerade im Stall. Unmissverständlich machte er den Beamten klar, dass er jetzt keine Zeit für sie habe und sie sich „schleichen“ sollten.
Bedrohung
Doch die Kontrolleure wollten ihrer Pflicht nachgehen. Der Mann schaltete auf stur. Mit einem Messer in der Hand stellte er sich einer amtlichen Tierärztin in den Weg und sagte: „Jetzt geh, oder es passiert was.“
Die Amtstierärztin sagte vor Gericht aus, dass sie die Drohung des Mannes sehr ernst genommen habe, berichtet der Rottaler Anzeiger. Einer ihrer Kollegen griff schließlich ein, wies den Mann scharf zurecht, woraufhin dieser das Messer weglegte.
Schicksalsschlag
Richterin Evi Ruhland verurteilte den Angeklagten zur Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu je 15 Euro. Seine persönliche tragische Situation hatte sie dabei berücksichtigt, aber sie stellte auch klar, dass sich damit eine Bedrohung der Amtstierärztin, die nur ihrer Pflicht nachgekommen sei, auf keinen Fall rechtfertigen lasse.
Auf Nachfrage von agrarheute berichtete die Richterin, dass der Landwirt seine Frau nach langer, schwerer Krankheit verloren hatte. Im vergangenen Jahr verstarb dann plötzlich sein 40-jähriger Sohn und hinterließ den überforderten Mann ohne Hofnachfolger.
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