Mikroalgen könnten in Zukunft den Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung überflüssig machen. Auf einer Pressekonferenz am 15.Juni 2018 stellte das Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland (AEF) einen Photobioreaktor vor, der in der Phytopharmazie genutzt wird. Mithilfe dieser Technologie werden aus Mikroalgen Substanzen mit antibiotischer Wirkung gewonnen.
„Viele von den 40.000 norddeutschen Mikroalgen haben, wie Heil- und Arzneipflanzen, eine Wirkung wie ein Antibiotikum“, beschreibt Unternehmer Rudolf Cordes, der das Verfahren entwickelt hat. „Diese sekundären Inhaltsstoffe schützen die Pflanze vor Pilzen, Bakterien und Viren. Zudem haben sie die einmalige Eigenschaft, dass sie keine Resistenzen wie Antibiotika bilden können.“
Mikroalgen stärken die Immunabwehr
Mikroalgen sind Algen mit einer Zellgröße von unter einem Millimeter Größe. Dabei ist jede einzelne Algenzelle zur Photosynthese fähig. Sie gewinnen also ihre Energie, genauso wie Pflanzen, aus Sonnenlicht. Allerdings sind Mikroalgen um ein Vielfaches genügsamer im Hinblick auf immer knapper werdende Ressourcen wie Düngemittel, Agrarfläche oder Trinkwasser. Damit nehmen sie eine wichtige Rolle bei der Produktion von wertvollen Naturstoffen ein. Erste Studien deuten auf eine Stärkung der Immunabwehr von Tieren durch die Fütterung von Mikroalgen hin. Das könnte langfristig den Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung reduzieren.
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