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Tierseuche

Blauzunge: Impfstoff kann Blutproben verfälschen

Impfung Rind
am Montag, 04.02.2019 - 13:00

Liegen Impfung und Blutuntersuchung zu nah beieinander, können die Tests auf Blauzungenkrankheit vermehrt posititv ausfallen. Darauf sollten Sie bei der Impfung achten.

Aufgrund der sich weiter ausbreitenden Blauzungenkrankheit (BTV) sind auch die Impfungen gegen den Virus gestiegen. Eine Übersicht der aktuellen Fälle finden Sie hier. Immer mehr Rinder sind positiv auf den Virus getestet worden, berichtet das hessische Landwirtschaftsministerium. Grund dafür seien mit Impfstoff verunreinigte Blutproben.

Problematisch kann es insbesondere bei Betrieben werden, bei denen zunächst BTV-Impfungen durchgeführt und anschließend Blutproben bei zu verbringenden Rindern entnommen wurden. Auch wenn diese Tiere nicht selbst geimpft wurden, sei eine Verschleppungsgefahr des Impfstoffes und eine Verunreinigung der Blutproben möglich, so das Ministerium.

Das Nachweisverfahren mittels PCR ist hochsensibel und kann bereits kleinste Spuren der Viruserkrankung feststellen. Zwischen einem Impf- und einem Feldvirus könne dabei jedoch nicht unterschieden werden. Besteht ein Verdacht auf eine Kontamination der Blutproben mit Impfstoff, werden die betroffenen Tiere nach sieben Tagen erneut beprobt.

Darauf sollten Sie bei der Blauzungenbekämfung achten:

  • Impfung und Probenahme wenn möglich nicht am selben Tag durchführen.
  • Reihenfolge einhalten: Immer zuerst die Probenahme und dann die Impfung vornehmen.
  • Sofern nicht möglich: bei Impfung Handschuhe anziehen und vor Blutprobenahme Hände waschen.
  • Reihenfolge bzw. Hygienemaßnahmen auch beim Wechsel zwischen Beständen einhalten.
  • Bei positivem BTV-Befund im Bestand, in dem am selben Tag geimpft wurde, Veterinäramt informieren.
Mit Material von Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

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