Brexit-Exporte: Müssen Züchter bald für Grenzkontrolle zahlen?


Nach dem Exportstop durch den Brexit könnten Landwirte bald selbst auf den Kosten für die Grenzkontrollstellen sitzen bleiben.
Durch den Brexit sind die britischen Exporte von Zuchttieren auf das europäische Festland zum Erliegen gekommen. Ein Grund dafür ist, dass es derzeit keine Kontrollstellen für notwendige tierärztliche Untersuchungen auf dem Festland gibt. Bevor Tiere in den europäischen Binnenmarkt gelangen, ist eine solche veterinärmedizinische Kontrolle verpflichtend.
Bisher war kein privates Unternehmen bereit, die erforderlichen Millionen für den Neubau eigener Kontrollstellen zu übernehmen. Britische Züchter könnten daher selbst auf den Kosten sitzen bleiben, wenn sie ihre Tiere weiterhin in die Europäische Union (EU) verkaufen möchten.
Kontrollstelle für Zuchttiere: Kleines Unternehmen investiert
Um den Exportmarkt für Zuchtschafe, -schweine und -rinder weiter bedienen zu können, versuchen britische Landwirte derzeit eigene Kontrollstellen in Frankreich einzurichten. Hilfe bekommen sie dabei vom leitenden Viehzuchtunternehmen National Farmers Union (NFU).
Bereits 2019 startete der leitende Berater der NFU, John Royle, damit, wichtige Häfen in Holland, Zeebrügge, Calais und Dieppe über die Situation zu informieren und sie um die Einrichtung einer Kontrollstelle zu bitten. Er hatte dabei jedoch keinen Erfolg. Umso mehr freut er sich darüber, dass er einen kleinen französischen Familienbetrieb für den Bau einer Anlage in Calais gewinnen konnte.
Die Genehmigung der französischen Behörde liegt bereits vor. Das Unternehmen rechnet damit, dass auch die Genehmigung der Europäischen Kommission bald folgt. Damit der Betrieb nicht auf den Kosten für den Bau einer neuen Kontrollstelle sitzen bleibt, hilft die NFU derzeit weitere Mittel für den Bau der neuen Infrastruktur aufzubringen. Eine finanzielle Beteiligung durch die Landwirte sei dabei nicht ausgeschlossen.
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