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Schlachthof-Hygiene

Corona-Tests bei Tönnies und vier Westfleisch-Betrieben negativ

Qualitätsuntersuchung von Fleischproben bei Tönnies
am Donnerstag, 14.05.2020 - 13:00 (1 Kommentar)

Deutschlandweit werden Mitarbeiter in mehreren Schlachtunternehmen auf eine mögliche Corona-Infektion getestet. Noch sind nicht alle Untersuchungen durchgeführt beziehungsweise ausgewertet. Erste Ergebnisse liegen bisher von Westfleisch, Tönnies und Vion vor.
Zum weiteren Schutz hat Tönnies noch ein 14-Punkte-Hygienekonzept erarbeitet.

Bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrückwurde wurde bei keinem Mitarbeiter die Virusinfektion nachgewiesen. Nach Angaben des „Westfalen-Blattes“ fielen die 800 Proben bisher negativ aus. „Die Ergebnisse bestätigen, dass wir keine COVID -19 Großlage wie in anderen Landkreisen haben,“ sagt Dr. Gereon Schulze Althoff, Leiter des Pandemiestabs bei Tönnies. „Auch nach diesem Zwischenergebnis setzen wir unsere Strategie zur Risiko-Minimierung fort. Wir entscheiden lageorientiert und bauen auf diesem Wissen auf, wenn positive Testergebnisse eintreffen.“

Auch Westfleich meldet keinen weiteren Befund in seinen vier Fleischbetrieben in Hamm, Gelsenkirchen, Lübbecke und Bakum. Nach Aussage des Unternehmens ist kein einziger der insgesamt rund 2.300 Beschäftigten mit dem Corona-Virus infiziert. Zuletzt war Westfleisch wegen positiv getesteter Mitarbeiter und anschließender Werkschließung im Fokus der Öffentlichkeit. „Trotz aller Bemühungen steckten sich leider viele unserer Beschäftigten mit dem Coronavirus an. Eine Entwicklung, die auch für die Coesfelder Bevölkerung zum Teil äußerst unangenehme Konsequenzen mit sich gebracht hat – das bedauern wir sehr", sagt Carsten Schruck, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Westfleisch SCE.

Nur bei Vion im nordrhein-westfälischen Hilden fiel bei einem Mitarbeiter das Ergebnis positiv aus. Insgesamt 219 Proben wurden durchgeführt. Nach Aussage eines Sprechers des Kreis Mettmann soll der infizierte Mitarbeiter aber nicht in diesem Kreis wohnen.

Tönnies stellt umfangreiches Hygienekonzept vor

Die Tönnies Unternehmensgruppe hat für ihre Standorte ein umfangreiches Hygienekonzept zur weiteren Corona-Risiko-Minimierung vorgelegt. „Mit unserem 14-Punkte-Plan, der den Behörden übergeben wurde, erweitern wir unsere Vorgaben in den Bereichen Wohnen, Transport und Arbeit", sagt Dr. Gereon Schulze Althoff, Leiter des Pandemiestabs bei Tönnies.

Das Tönnies Hygienekonzept im Detail:

  1. Aufbau eines Tönnies Testcenters für PCR-Tests auf COVID-19.
  2. Freiwillige PCR-Testung von Kontaktpersonen der Kategorie 1 und 2, wenn nicht schon behördlich durchgeführt.
  3. PCR-Testung aller Beschäftigten, die bisher in Wohneinheiten > 10 Personen lebten.
  4. PCR-Testung aller Beschäftigten, die > 96 Stunden nicht im Betrieb waren.
  5. PCR-Testung im Wohn- und Besuchsumfeld bei zukünftigen Frühwarnmeldungen der Gesundheitsbehörden.
  6. PCR-Testung aller Fieberpositiven der täglichen Temperaturmessungen mit Thermoscanner an den Produktionseingängen.
  7. Quarantäne aller neuen Mitarbeiter bis zur Vorlage eines Negativbefundes.
  8. Vorhalten von Stand-by Quarantäne Wohnraum für Infizierte.
  9. Wöchentliches Antikörperscreening einer repräsentativen Stichprobe im Tönnies-Labor zur Ermittlung einer potentiellen Dunkelziffer.
  10. Reduktion der Wohneinheit auf maximal 10 Personen pro Wohneinheit. Keine Sammelunterkünfte wie ehemalige Kasernen.
  11. Dringende Bitte um Besuchsminimierung von Externen für alle Beschäftigten.
  12. Intensivierung der Wohnraumberatung durch die Tönnies Integrationsbeauftragte.
  13. Reduktion der Transportdichte in PKW auf maximal 5 Passagiere/ Fahrzeug mit Mundschutzpflicht.
  14. Einrichtung eines kooperativen Frühwarnsystems mit den Gesundheitsämtern der Landkreise. Bei Covid-positiven von Dienstleistern direkt Meldung auch im Fall, dass eine Kontaktpersonen-Ermittlung am Arbeitsplatz nicht erforderlich ist.
Mit Material von AgE, Tönnies, Westfleisch

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