In den Niederlanden kriselt der Broilermarkt aufgrund der Corona-Krise. Die geschlossenen Gaststätten und Restaurants, der Wegfall von Catering- und anderen Foodservices: Das alles wirkt sich sehr negativ auf die Preise und auf die ganze Produktionskette wie Brütereien und Züchter aus.
Auf Nachfrage von agrarheute erklärt der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), dass auch der Geflügelfleischmarkt in Deutschland erheblich unter Druck geraten ist. Auch hier sei der bedeutende Absatzweg des Großverbrauchersegments durch die COVID-19-bedingte Schließung von Gastronomiebetrieben und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung komplett weggebrochen.
Corona verursacht massive Marktstörung
Zu Beginn der Corona-Krise verzeichnete der ZDG einen Peak, die Nachfrage nach Geflügelfleisch im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) war deutlich gestiegen. Leider sei das nur eine Momentaufnahme gewesen.
Zwischenzeitlich habe sich die Nachfrage im LEH normalisiert. Sie sei aber nicht in der Lage, den Wegfall des Großverbrauchersegments zu kompensieren. Die deutsche Geflügelwirtschaft verzeichnet für Hähnchen-, Puten- und Entenerzeugnisse eine massive Marktstörung mit erheblichen Angebotsüberhängen.
Preise massiv gefallen
In der Folge zahlten die Schlachtereien am freien Geflügelfleischmarkt massiv weniger. Die Unternehmen der deutschen Schlachtgeflügelwirtschaft spüren erhebliche Einbußen. Die Wirtschaft reagiert laut ZDG mit Anpassungen, indem beispielsweise Elterntierherden aus der Produktion genommen werden.
Die überschüssige Ware wird aktuell eingefroren. Lagerkapazitäten für gefrorenes Geflügelfleisch sind allerdings begrenzt.
In exportorientierten Nachbarländern wie Polen ist die Marktlage teils noch deutlich angespannter. Mit Sorge sieht die deutsche Geflügelwirtschaft hier, dass es zu einer selektiven staatlichen Förderung kommen könnte, was zu einer Wettbewerbsverzerrung führen würde. Hier müsse die Politik Acht geben!
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