Seit dem Corona-Ausbruch bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück wächst der Unmut über die Bedingungen in der Fleischbranche. Jetzt kündigt auch Danish Crown (DC) an, dass sie ab Januar 2021 vollständig auf Werkverträge verzichten und in diesem Bereich nicht mehr mit Subunternehmen zusammenarbeiten wollen.
Die Fleischkonzerne Tönnies und Westfleisch hatten bereits vor zwei Wochen ihre neue Strategie bekannt gegeben, dass sie ihre Mitarbeiter in Zukunft nicht mehr über Werkverträge anstellen.
Danish Crown sieht auch Politik in der Pflicht
Laut geschäftsführendem DC- Vorstand Preben Sunke haben die Verbraucher ihr Vertrauen in die Fleischbranche verloren. Auch die Chance im Vorfeld die nötigen Schritte weg von den Werkverträgen einzuleiten, habe man versäumt. Er appelliert aber auch an die Politik, dass es einheitliche Regeln und Kontrollen in einzelnen Betrieben geben muss.
Die entsprechenden Gesetze müssen verabschiedet werden. Zudem wäre es sinnvoll ein System nach dänischem Vorbild zu integrieren, bei dem es Unternehmen in Arbeitsspitzen möglich ist zusätzliches Personal einzustellen.
50 Prozent sind bereits direkt angestellt
Nach Angaben von Danish Crown sind am Standort Essen bei Oldenburg bereits 50 Prozent der 1.500 Beschäftigten direkt beim Fleischkonzern angestellt. Bis zum Herbst soll diese Zahl um weitere 25 Prozent gesteigert werden.
Laut Sunke liegt Danish Crown auch zukünftig großen Wert darauf die eigenen Mitarbeiter mit Respekt zu behandeln und ordentliche Arbeitsbedingungen zu garantieren.
Welche Schlachtunternehmen verzichten zukünftig auf Werkverträge?
- Tönnies
- Westfleisch
- PHW Gruppe (Wiesenhof)
- West Crown
- Willms Fleisch
- Düringer Fleischkontor
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