Die Verbraucherzentralen fordern einen schrittweisen Ausbau einer staatlichen Kennzeichnung für Fleisch aus besserer Tierhaltung. Nach Aussage von Klaus Müller, Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), sei es richtig, diese Kennzeichnung erst freiwillig und anschließend verbindlich zu gestalten. Um diese Schritte umzusetzen solle die künftige Bundesregierung vorhandene Pläne für ein Tierwohl-Label aus der Schublade holen und dieses zu einer Haltungskennzeichnung weiterentwickeln, sagte Müller weiter.
Mehr vertrauen durch Staatliches Label
Auf dem Markt gebe es zwar viele Produkt-Auszeichnungen, jedoch sei das Vertrauen in die teils auch von der Werbung durchsetzten Label zu gering, erklärt Müller. Daher begrüßt der Chef des vzbv die Pläne von Bundesagrarminister Christian Schmidt für ein staatliches Tierwohl-Label. Nur seien diese zu spät gestartet.
Bauernverband offen für Gespräche
Könne sich die neue Bundesregierung darauf festlegen, dass ein System vielleicht alle zwei Jahre etwas tierschutzgerechter wird, wüssten alle, woran sie sind, sagte Müller. Die Deklaration der Tierhaltung, wie bei Eiern, könne ein Ziel sein. Jedoch wird hier noch die Klärung auf europäischer Ebene benötigt.
Der Bauernverband sieht die von der Branche getragene „Initiative Tierwohl“ für die nächsten drei Jahre als Basis. Diese dürfe daher nicht gefährdet werden, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied. Darüber hinaus könne über eine staatliche Kennzeichnung der Haltungsform diskutiert werden.
Die Anzahl der Betriebe wächst
Bei dem vor drei Jahren gestarteten Projekt, erhalten teilnehmende Landwirte für Zusatzleistungen wie mehr Platz im Stall Finanzierungen. Diese stammen aus einem Fond, in den Supermarkt-Ketten einzahlen. Das Budget soll für die Jahre 2018 bis 2020 von bisher 85 Millionen auf 130 Millionen Euro jährlich erhöht werden. Laut dem Bauernverband nehmen künftig 4.7157 Betriebe mit mehr als 26 Millionen Schweinen teil. Dadurch würden 23 Prozent aller Schweine in höheren Tierwohlstandards gehalten werden.
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