Die Rewe Group will sich nach eigenen Angaben noch stärker gegen das millionenfache Töten männlicher Küken der Legehennenrassen engagieren. Bereits 2018 erfolgte die Einführung der 6er-Pack respeggt-Freiland-Eier in allen 5.500 Rewe und Penny-Märkten. Nun strebt Rewe die Umstellung sämtlicher Freiland-Eigenmarken-Eier auf Kükentöten-freie Lieferketten an.
Mit diesem Vorhaben verfünffacht sich die Anzahl der respeggt-Freiland-Eier, die in den Rewe-Supermärkten verkauft werden, bis Ende des Jahres auf rund 260 Millionen. Damit soll jedes zweite Frisch-Ei aus dem Eigenmarkensortiment der Rewe frei von Kükentöten sein.
Auch die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd wollen schrittweise bis 2022 das Töten von männlichen Küken beenden, wie agrarheute bereits berichtete.
Rewe will auf 4 Mio. Legehennen aufstocken
Die rund 2.200 Penny-Märkte in Deutschland führen flächendeckend die respeggt-Freiland-Eier im 6er-Pack. Auch Penny solle ebenfalls nachziehen und seine Aktivitäten zum Ausstieg aus dem Kükentöten weiterhin forcieren.
Parallel zur Ausweitung des Angebots soll die Anzahl der respeggt-Legehennen von aktuell einer Million Tiere auf bis zu vier Millionen Ende 2020 steigen. Sämtliche Legehennen kommen aus der respeggt-Brüterei in Barneveld, in der das SELEGGT-Verfahren zur Geschlechtsbestimmung am neunten Bruttag angewendet wird.
Freiland-Eier: Corona stellt Rewe vor Herausforderung
"Die Rewe Group ist weltweit führend im Kampf gegen das Kükentöten. Weder bei Supermärkten noch bei den Discountern gibt es Unternehmen, die derartige Erfolge vorzeigen können. Rewe und Penny sind hier absolute Vorreiter. Mit der angestrebten Umstellung sämtlicher Freiland-Eier bei Rewe bis zum Ende des Jahres formulieren wir - insbesondere vor den noch nicht absehbaren wirtschaftlichen Spätfolgen der Corona-Krise - ein extrem ambitioniertes Ziel. Wir erreichen dies, indem wir die beiden Säulen Bruderhahn-Projekte und Geschlechtsbestimmung im Brutei am neunten Bruttag ausbauen", erklärt Bartholomäus Malcherek, Bereichsleiter Frische/Tiefkühlkost der Rewe Group. "Verfahren, die erst nach dem neunten Bruttag angewendet werden können, sind für uns auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse kein gangbarer Weg", stellt Malcherek klar.
Dr. Ludger Breloh, Seleggt-Geschäftsführer, zu den Roll-Out-Plänen der Rewe Group: "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, entsprechende Eier-Kapazitäten zu schaffen. Faktisch müssen wir die Anzahl der Legehennen dafür um 400 Prozent erhöhen. Allein aus diesem Grund wäre es derzeit nicht möglich, die Discount-Tochter Penny parallel zu bedienen. Ich begrüße es, dass die Rewe Group ein klares Bekenntnis zum Zeitpunkt der Geschlechtsbestimmung im Brutei gegeben hat."
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