"Im Moment deutet nichts darauf hin, dass sich die Epidemie derzeit abschwächt", sagte Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Thomas Mettenleiter. Bundesweit sei inzwischen bei etwa 450 verendeten Wildvögeln das Vogelgrippe-Virus H5N8 nachgewiesen worden - in 13 der 16 Bundesländer. „Die Zahlen ändern sich aber fast stündlich."
Bilanz der Vogelgrippe-Ausbrüche
Bundesweit seien bisher 16 Geflügelbetriebe vom H5N8-Virus betroffen gewesen: Vier Zoos, zwei große Geflügelhaltungen in Grumby (Schleswig-Holstein) und Cloppenburg (Niedersachsen) sowie und zehn kleinere. Positiv sei, dass bisher lediglich zwei große Haltungen betroffen sind.
Vogelgrippe-Ausbreitung innerhalb Europa
In Europa breitet sich die Vogelgrippe mit dem hochpathogenen Erreger H5N8 weiter aus. In Europa habe sich das Virus über Kroatien, Ungarn, Polen, Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgebreitet und sei inzwischen auch in den Niederlanden und Frankreich nachgewiesen worden. "Darin spiegelt sich die Dynamik auch der internationalen Verbreitung."
Vogelgrippe-Ausbreitung weltweit
Auch weltweit grassiert die Vogelgrippe. Am Mittwoch hätten die Ukraine und Ägypten erste Fälle gemeldet, sagte Mettenleiter. Zuvor hatten unter anderem Indien, Iran und Israel Fälle registriert. "Das passt übrigens alles auch sehr gut zum Eintrag durch Wildvögel, das sind genau die Wildvogelzugrouten, die wir jetzt sehen und anhand derer sich das Virus ausbreitet", sagte der Experte. Aber auch in Japan mussten 230.000 Hühner aufgrund des Virus gekeult werden.
Hintergrund Vogelgrippe-Virus H5N8
2014 und 2015 sei in Deutschland zum ersten Mal Vogelgrippe H5N8 aufgetreten, das Virus sei dem jetzigen sehr ähnlich gewesen, aber nicht identisch. Damals seien die ersten Fälle wie jetzt auch im November zu verzeichnen gewesen und die Epidemie habe bis ins Frühjahr 2015 angehalten. "Jetzt gleicht der Beginn dem, was wir 2014 gesehen haben, aber ob das Ende dem auch gleichen wird, das kann ich nicht sagen", erklärte Mettenleiter.
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