Das Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München habe erstmals in Deutschland bei einem Patienten mit charakteristischen Hautveränderungen das Affenpockenvirus zweifelsfrei nachgewiesen. Zuletzt waren in Europa mehrere Ausbrüche von Affenpocken bekanntgeworden, darunter in Großbritannien, Portugal, Spanien, Italien, Frankreich und Belgien. Ob ein Zusammenhang bei dem derzeitigen Ausbruch und den einzelnen Fällen bestehe sei noch unklar. Der Erreger wurde erstmals 1958 bei Affen nachgewiesen.
Affenpocken werden beim Menschen durch engen Kontakt übertragen
Bei Affenpocken handelt es sich um eine seltene, von Tieren, vermutlich vor allem Nagetieren, auf Menschen übertragbare Viruserkrankung. Übertragungen von Mensch zu Mensch sind selten, aber möglich, vor allem bei engem Kontakt. Menschen können sich vor allem durch Kontakt mit den Hauteffloreszenzen, Blut, Gewebe oder Ausscheidungen infizierter Tiere (in erster Linie verschiedener Nagetiere) und beim Umgang mit dem Fleisch erkrankter Tiere infizieren.
Die Symptome bei Affenpocken
Die Inkubationszeit für Affenpocken beträgt zwischen 7 und 21 Tagen. Neben Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sind geschwollene Lymphknoten und ein pockenähnlicher Hautausschlag Symptome, die auf Affenpocken hinweisen können.
Die Krankheit verläuft in der Regel milder als die klassische Pockenerkrankung. Jedoch sollte die Virusinfektion nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Das RKI hat dazu ein Bulletin herausgegeben, in dem über die Krankheit aufgeklärt wird. So seien Narbenbildung und selten auch Erblindung die Folgen einer überstandenen Infektion. Bei sehr jungen und/oder immungeschwächten Patientinnen und Patienten könne die Infektionskrankheit auch schwere Verläufe nehmen und in seltenen Fällen tödlich enden.
So schützen Sie sich vor der Infektionskrankheit
Das RKI rät engen Kontakten und den Verzehr von potenziell infizierten Tieren in Endemiegebieten zu vermeiden. Außerdem sollten Hygienemaßnahmen beim Umgang mit Erkrankten eingehalten werden. Zudem schützen Impfstoffe aufgrund der Ähnlichkeit der Viren, die zum Schutz vor den echten Pocken (Variola) entwickelt wurden, auch vor Affenpocken. In der EU ist ein Pocken-Impfstoff zugelassen, der modifiziertes Vacciniavirus Ankara (MVA) beinhaltet. In den USA und Kanada erstreckt sich die Zulassung dieses Impfstoffs auch auf die Impfung gegen Affenpocken.
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