Endlich ist es soweit: Die EuroTier öffnet ab heute ihre Tore in Hannover. Auf der Weltleitmesse können sich Landwirte mit Ausstellern, Wissenschaftlern und Fachberatern über die neusten Trends in der Rinder-, Schweine- und Geflügelhaltung austauschen.
Auch Aktivisten und Tierschutzorganisationen haben ihr Kommen angekündigt. Doch wie geht man eigentlich richtig mit den Tierrechtlern um? Frank Schroedter, Vorstand der Kommunikationsberatung Engel & Zimmermann, gibt Tipps.
Branche radikalisiert sich
„Erfahrungsgemäß ist mit den militanten Ablegern der Tierrechtsszene ein Austausch nicht möglich“, sagt Frank Schroedter. „Wenn man nach Frankreich blickt oder die jüngsten Aktionen der Tierrechtler vor Zirkusgastspielen betrachtet, dann radikalisiert sich die Branche.“
Körperliche Angriffe auf Menschen im Namen des „Tierschutzes“ seien auf keinen Fall zu legitimieren. Dasselbe gelte auch für das Eigentum.
Tipp 1: Höflich bleiben
Im Umgang mit Aktivisten sei es deshalb besonders wichtig, sich nicht provozieren zu lassen. „Bleiben Sie im Ton höflich, auch wenn es im Einzelfall schwerfällt“, so Frank Schroedter. Als Landwirt zahle man sonst auf das Aufmerksamkeitskonto der Aktivisten ein.
Die aggressiven Gegenreaktionen würden außerdem digitalisiert und geteilt. Das falle dann negativ auf den Landwirt und die gesamte Branche zurück.
Tipp 2: Proteste aushalten
Demonstrationen von richtigen Tierrechtlern müsse man jedoch aushalten. „Seriöse Tierschutzorganisationen, die die Nutztierhaltung per se nicht abschaffen wollen, melden ihre Demos an und suchen den Diskurs mit der Branche“, sagt Frank Schroedter.
Dieser Austausch sei in der Regel fruchtbar, da man so die gegensätzlichen Positionen besser verstehen könne, so der PR-Experte.
Aggressive Aktionen möglich
Aber es gebe auch Aktivisten, die vor allem das Ziel haben, die Medien mit hochattraktiven Bildern zu versorgen. Dazu gehöre zum Beispiel die Organisation Animal Rights Watch (ARIWA). Diese plane auf der EuroTier eine Aktionswoche, genannt Climate & Justice Games.
In Hannover werde man sich deshalb auf viele verschiedene Proteste einstellen müssen. „Die Aktionen werden sich zwischen den Polen phantasievoll und leise bis zu schrill, verstörend und aggressiv bewegen", so Frank Schroedter.
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