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Geflügel

Exporte von US-Geflügelfleisch nach Russland stark gesunken

am Dienstag, 15.03.2011 - 14:47 (Jetzt kommentieren)

Moskau - Der monatelange Streit zwischen Moskau und Washington über die Qualität von Geflügelfleisch hat seine Spuren hinterlassen.

Wie der Moskauer Fachinformationsdienst Meatinfo mitteilte, gingen die Lieferungen von Geflügelfleisch aus den USA nach Russland im vergangenen Jahr auf 304.600 Tonnen zurück; das waren 57 Prozent weniger als 2009. Da die US-Lieferanten nicht sofort auf ein in Russland verhängtes Verbot von Chlorbädern zur Desinfektion von Hähnchenkörpern reagiert hatten, kam in diesem Segment der Handel zwischen beiden Ländern für die Dauer von acht Monaten praktisch zum Erliegen.
 
In dieser Zeit wurde die US-Jahresquote für die Lieferung von Geflügelfleisch von Moskau um ein Viertel auf 450.000 Tonnen gekürzt. Dennoch blieben die USA im Jahresergebnis mit einem Anteil von 46 Prozent an den russischen Geflügelfleischimporten der wichtigste Lieferant.

Russland will Produktion ausbauen

Insgesamt verringerte sich die Einfuhr dieses Produkts nach Russland um 31 Prozent; die gesamten Fleischimporte gingen um 15 Prozent zurück. Vor dem Hintergrund dieser Abnahme haben den russischen Geflügelproduzenten im vergangenen Jahr die heimische Produktion von Fleisch auf knapp 3,9 Millionen Tonnen Lebendgewicht ausgebaut und damit das Vorjahresniveau um 11 Prozent übertroffen. Außerdem lagen die russischen Geflügelbestände im Schnitt um fünf Prozent höher als ein Jahr zuvor. Nach vorläufigen Angaben wurden Ende 2010 insgesamt rund 449,4 Millionen Stück Geflügel gehalten und damit 3,1 Prozent mehr als vor Jahresfrist.

Tarifkontingent deutlich verkleinert

Während 2010 bei Rind- und Schweinefleisch die durchschnittlichen Erzeugerpreise im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent beziehungsweise um ein Prozent stiegen, wurde hingegen bei Geflügelfleisch ein leichtes Minus von einem Prozent verzeichnet. Seit Anfang Januar 2011 hat Russland sein Tarifkontingent für die Importe von Geflügelfleisch deutlich verkleinert, und zwar um 430.000 Tonnen auf 350.000 Tonnen. Für Lieferungen aus den USA und der EU wurden allerdings bislang keine Quoten festgelegt. (AgE)

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