Gefährdete Nutztierrassen von 2015 bis heute

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Die zweite gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2020 ist das Pustertaler Rind aus dem gleichnamigen Pustertal in Südtirol. Sie ist eine der ältesten bekannten Rinderrassen und hat ihren Ursprung im Keltenrind.
Das Pustertaler Rind besitzt eine weiße Grundfarbe mit roter oder schwarzer zusammenhängender (Schecken) oder feinst verteilter Pigmentierung (Sprinzen). Immer farbig sind Ohren, Augen, Maul sowie Klauenhorn und sichtbare Schleimhäute. Es handelt sich um ein Zweinutzungsrind mit Eignung zur Mutterkuhhaltung und besitzt auf Grenzertragsstandorten eine sehr gute Grundfutterverwertung. Hohe Tageszunahmen lassen sich bei ausschließlicher Grundfutteraufnahme erzielen. Zudem weist es eine ausgezeichnete Fleischqualität auf.
Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. (GEH) aktualisiert jedes Jahr ihre Rote Liste der gefährdeten Arten. Von Rind bis Ente ist alles dabei. Wir geben Ihnen einen Überblick der vergangenen fünf Jahre.

Jana Dahlke, agrarheute
am Freitag, 10.01.2020 - 05:00
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Das Deutsche Karakul ist eine der ältesten Haustierrassen der Welt. Im Jahr 1900 wurden die ersten Tiere nach Deutschland importiert. Heute werden bundesweit nur noch etwa 250 Mutterschafe und 30 Böcke von sechs Züchtern gehalten. 2015 wurde es in die Rote Liste der gefährdeten Nutztierrassen der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. (GEH) aufgenommen. Die Schafe sind genügsam und robust, wodurch sie sich auch an überaus karge Standorte anpassen können. Durch die Lagerung von Fett im Fettschwanz entsteht ein äußerst mageres und wohlschmeckendes Fleisch. Die Böcke tragen in der Regel schneckenförmige Hörner, die weiblichen Tiere sind generell hornlos, das Vlies ist meist schwarz und verändert sich mit zunehmendem Alter zu grauschwarz oder auch graubraun.
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Philipp von Rössing/ agrarheute
2016 standen gleich drei regionale Rinderrassen auf der Liste des GEH: Das Original Braunvieh, das Glanrind und das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind. Ersteres ist besonders an die steilen und steinigen Grünlandstandorte in den Alpen angepasst und macht das Original Braunvieh so außergewöhnlich - der Gesamtbestand umfasst derzeit 569 Kühe und 23 Bullen.
Das Glanrind ist in den Mittelgebirgen zu Hause und nutzt dort die kräuterreichen Weiden. Der Bestand umfasst derzeit 826 weibliche und 106 männliche Tiere.
An die Bedingungen im Tiefland und der Küstenregion bestens angepasst ist das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind. Etwa 2.730 Tiere zählt die Rinderrasse heute noch.
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Auch 2017 standen gleich drei Vertreter einer Nutztierart auf der Liste: Die Deutsche Pekingente, die Orpingtonente und die Warzenente. Erstere fällt durch ihre pinguinartige aufrechte Körperform auf, dazu besticht sie durch die besondere Fleischqualität und die wertvollen Daunen. Die Orpingtonente ist eine einfarbig ledergelbe Ente, die eine besonders hohe Legeleistung aufweist. Die Warzenente ist äußerst flugfähig und stellt ein Bindeglied zwischen Gänsen und Enten dar.
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Picture Alliance/dpa
2018 erschien das Altwürttemberger Pferd auf der Roten Liste. Einst als „Herr und Bauer“ bezeichnet, zeigte das kräftige und ruhige Warmblutpferd in der Landwirtschaft vor dem Pflug oder dem Wagen seine Stärken und wurden an Sonn- und Feiertagen vor die Kutsche gespannt oder auch geritten. Ab 1950 sank die Nachfrage nach Arbeitspferden durch den steigenden Einsatz von Maschinen in der Landwirtschaft und die Umzüchtung des Warmblutpferdes zum leichteren Reitpferd drängte den ursprünglich bäuerlichen Typ mehr und mehr zurück. Im Februar 1988 wurde, sozusagen in letzter Minute, der „Verein zur Erhaltung des Altwürttemberger Pferdes e.V.“ gegründet. Heute umfasst der Bestand 45 Altwürttemberger Stuten und 10 Hengste bei 24 aktiven Züchtern.
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Das Wollschwein oder Mangalitza steht seit 2019 auf der Roten Liste der GEH in der Kategorie „Rassen aus anderen Ländern“. Das Wollschwein ist eine der ältesten, rein erhaltenen Schweinerassen Europas. Seinen Ursprung hat es auf dem Balkan und war bis in die 1950er Jahre als Speckschwein weit verbreitet. Veränderte Essgewohnheiten hin zu mehr magerem Fleisch drängte das Wollschwein an den Rand der Ausrottung. Im Jahr 1993 gab es europaweit knapp 200 Tiere.
Blond – Rot – Schwalbenbäuchig das sind die drei Farben, in denen Wollschweine vorkommen. Es handelt sich genetisch jeweils um eine eigenständige Rasse. Die Tiere haben im Winter feste, gekräuselte Borsten mit feiner Unterwolle. Die Ferkel sind gestreift, wie Frischlinge beim Wildschwein. Das Wollschwein ist robust und eignet sich ideal für die Freilandhaltung. Das Fleisch ist stark marmoriert und reich an Omega-3-Fettsäuren.
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Zander/GEH
Mit Beginn des Jahres 2020 gehört der Westerwälder Kuhhund zu den gefährdeten Nutztierrassen. Diese Rasse wurde speziell für das Hüten und Treiben von Rindern und Schafen gezüchtet. Durch seinen sicher auf die Ferse zielenden Griff und seine Unerschrockenheit ist der Westerwälder Kuhhund besonders für die Rinderhaltung sehr gut geeignet. Seine Fellfarbe reicht von weizenfarben über rot bis braun, manchmal auch mit schwarzen Haarspitzen oder weißen Abzeichen. Die Hunderrase erreicht eine Widerristhöhe von ca. 50 cm.
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Die zweite gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2020 ist das Pustertaler Rind aus dem gleichnamigen Pustertal in Südtirol. Sie ist eine der ältesten bekannten Rinderrassen und hat ihren Ursprung im Keltenrind.
Das Pustertaler Rind besitzt eine weiße Grundfarbe mit roter oder schwarzer zusammenhängender (Schecken) oder feinst verteilter Pigmentierung (Sprinzen). Immer farbig sind Ohren, Augen, Maul sowie Klauenhorn und sichtbare Schleimhäute. Es handelt sich um ein Zweinutzungsrind mit Eignung zur Mutterkuhhaltung und besitzt auf Grenzertragsstandorten eine sehr gute Grundfutterverwertung. Hohe Tageszunahmen lassen sich bei ausschließlicher Grundfutteraufnahme erzielen. Zudem weist es eine ausgezeichnete Fleischqualität auf.
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