Der Grund für den Entzog des Biosiegels: Das zuständige Forstamt hat Ende vergangener Woche die Nutzung eines Waldareals als Freiflauf-Fläche für die Hühner untersagt. Ohne das Waldgrundstück fehlt dem Unternehmen jedoch der Platz, um den Hennen die per Bio-Siegel garantierte Auslauffläche zu bieten.
Das Familienunternehmen Hennenberg ist einer der größten Eierproduzenten mit Freilandhaltung. Wie der "Spiegel" in seiner heutigen Ausgabe berichtet, betreibt das Unternehmen seit 2007 einen Stall mit 20.000 Legehennen. Jedem Tier steht nach der Bioverordnung ein Auslauf von vier Quadratmetern zu. Da das Grundstück der Hennenbergs jedoch nicht groß genug ist, um den 20.000 Tieren diesen Auslauf zu gewähren, traf das Unternehmen mit einem angrenzenden Privatwaldbesitzer die Vereinbarung, dass die Tiere darauf laufen dürften.
Ohne Wald zu wenig Auslauf für Erhalt des Bio-Siegels
Nach Beschwerden über das eingezäunte Waldstück überprüfte die zuständige Forstbehörde diese Nutzungspraxis und erließ schließlich vergangenen Freitag eine Verfügung, derzufolge das Waldgrundstück künftig nicht mehr für die Hennenhaltung genutzt werden darf. Weil das Grundstück des Unternehmens jedoch ohne diese Fläche zu klein ist, um den Hühnern genügend Auslauf zu bieten, "werden wir heute oder morgen das Biosiegel entziehen", kündigt die Umweltamtssprecherin an. Und weiter: "Das Unternehmen hat jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder sie reduzieren ihren Hennenbestand so stark, dass jedem Tier vier Quadratmeter Auslauf zur Verfügung stehen, oder sie verkaufen ihre Eier als einfach Bodenhaltungseier." (pd)
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