Remmels Bewertung greife deutlich zu kurz und werde der Brisanz des Themas nicht gerecht, kritisiert Graf Drechsel: Er korrigiert, dass Infektionen des Menschen mit nutztierassoziierten MRSA (multiresistenten Keime) einer Analyse des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zufolge lediglich "eine sehr untergeordnete Rolle" spielten. Mit weitem Abstand dominieren die krankenhausassoziierten Stämme. Als "sehr gering" werde der BfR-Studie zufolge die Bedeutung kontaminierten Fleisches als Quelle humaner Besiedlung mit MRSA eingeschätzt.
"Wir dürfen die Problematik multiresistenter Keime nicht bagatellisieren", fordert Graf Drechsel, den Fokus indes alleine auf die Tierhaltung zu richten, gehe deutlich an der Realität vorbei. EU-Kommissar John Dalli hatte gestern unter anderem angekündigt, eine Verschärfung der Regelungen über die Anwendung von Tierarzneimitteln zu prüfen, gemeinsame Leitlinien im Umgang mit Antibiotika zu schaffen und die Infektionsprävention als wesentliches Ziel des neuen EU-Tiergesundheitsrechts zu verankern. "Wir begrüßen diese Maßnahmen ausdrücklich", betont der ZDG-Präsident.
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