Imker hatten mit Chemiekonzernen bislang wenig am Hut. Machten sie doch Pflanzenschutzmittel für das Bienensterben mitverantwortlich. Genau aus dieser Ecke soll nun aber die Lösung gegen das Bienensterben kommen, denn die Bayer AG hat eine Zulassung für ein Mittel gegen die Varroamilbe bekommen.
In jedem Jahr fallen der aus Asien eingeschleppten Varroa-Milbe (Varroa destructor) zahlreiche Bienenstöcke zum Opfer. In enger Abstimmung mit den Bienenforschern der Universität Halle haben Wissenschaftler von Bayer jetzt mit Polyvar ein Mittel für die Bienengesundheit entwickelt, das der Honigbiene Schutz vor dem gefährlichen Parasiten bieten soll. "Wir freuen uns, dass unsere langjährige Forschung jetzt den Imkern die Möglichkeit bietet, ihre Bienenvölker nachhaltig zu schützen", sagt Dr. Klemens Krieger, Parasitologe bei Bayer Animal Health.
Bienen nehmen Wirkstoff Flumethrin gegen Milben auf
Polyvar gewährleistet eine mehrwöchige Behandlungsdauer, indem das Mittel den Wirkstoff kontrolliert freisetzt. Der gelochte Kunststoffstreifen ist ein imprägnierter Wirkstoffträger, der am Eingang eines Bienenstocks befestigt wird. Jede Biene fliegt durch eine der Öffnungen, wobei sie dessen Rand streift und den Wirkstoff Flumethrin aufnimmt, der die Milbe tötet.
"Das Akarazid Flumethrin ist im Kunststoffstreifen eingebettet", erklärt Krieger. "Bleibt Wirkstoff an der Biene haften, wird automatisch neuer Wirkstoff aus dem Streifen nachgeliefert. So wird die volle Wirksamkeit der mehrwöchigen Behandlungsdauer gewährleistet." Unabhängige Testreihen belegen laut Bayer, dass keine Wirkstoffrückstände im Honig zurückbleiben. Den Imkern wird empfohlen, Polyvar rechtzeitig zum Ende der Blütezeit im Spätsommer einzusetzen, um ihre Völker zu schützen.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.