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Großbrand in Schweinezuchtanlage: Was sollten wir daraus lernen?

Am 30. März sind bei einem Großbrand in der Schweinezuchtanlage Alt Tellin zehntausende Tiere im Feuer umgekommen. Viele Bürger, aber auch zahlreiche Landwirte haben in den sozialen Netzen über das Inferno und mögliche Konsequenzen daraus für die Tierhaltung diskutiert. Wir wollten daher von Ihnen wissen, welche Lehren aus der Katastrophe gezogen werden sollten.

am Samstag, 10.04.2021 - 05:00

Was sollten wir aus dem Großbrand der Schweinezuchtanlage in Alt Tellin lernen?

Tierbestände dieser Größe sollten gar nicht erst genehmigt werden.
35% (714 Stimmen)
Die Brandschutzauflagen für große, neue Stallanlagen müssen verschärft werden.
10% (215 Stimmen)
Die Tierhaltung muss an die Fläche gebunden werden. Dann entstehen solche Riesenbetriebe nicht.
23% (474 Stimmen)
Wer billiges Fleisch will, ist für Mega-Betriebe mitverantwortlich – mit entsprechenden Folgen im Katastrophenfall.
32% (648 Stimmen)
Stimmen gesamt: 2051

Staatsanwaltschaft Stralsund ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung

Nach dem Brand der Schweinezuchtanlage in Alt Tellin ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Stralsund. Grund ist der Verdacht der fahrlässigen Brandstiftung. Ein Sprecher der Stralsunder Justizbehörde erklärte, dass es bisher nach einer technischen Ursache aussehe. Den Gesamtschaden schätzt das Unternehmen auf etwa 40 Mio. Euro.

Rukwied: " Brand ist kein Argument, unsere Tierhaltung in Deutschaland zu schwächen"

Mit Blick auf den verheerenden Brand warnte der Deutsche Bauernverband (DBV) davor, die Tierhaltung in Deutschland insgesamt zu diskreditieren. „Der tragische Vorfall wird von Teilen der Politik als Argument missbraucht, unsere Tierhaltung zu schwächen und zu reduzieren“ kritisierte DBV-Präsident Joachim Rukwied (8. April 2021) bei einem virtuellen Pressegespräch des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ). Bewährte Tierhaltungssysteme - auch mit Spaltenböden - nach dem Brand in der Anlage in Mecklenburg-Vorpommern in Frage zu stellen, sei „der falsche Weg und nicht akzeptabel“.

Für den DBV-Präsidenten ist vielmehr entscheidend, wie das Tierwohl in Stallungen ausgestaltet ist. Der Borchert-Plan zum Umbau der Nutztierhaltung biete dabei eine gute Grundlage, das Tierwohl hierzulande nach vorn zu bringen.

Noch vor der Bundestagswahl erwartet Rukwied vom Deutschen Bundestag deshalb eine Entscheidung zur Umsetzung der Borchert-Vorschläge. „Nur dann können die Empfehlungen zur künftigen Nutztierhaltung in der nächsten Legislaturperiode auch mit Haushaltsmitteln unterlegt und umsetzt werden“, argumentierte der DBV-Präsident gegenüber den Agrarjournalisten.

Mit Material von AgE, NDR