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End the Cage Age

Käfighaltung, Kastenstand und Einzelhaltung nur noch bis 2027 erlaubt?

Fleckvieh-Kalb-Iglu
am Donnerstag, 17.06.2021 - 11:13 (1 Kommentar)

Das EU-Parlament unterstützt die europaweite Bürgerinitiative "End the Cage Age" und fordert einen Gesetzesvorschlag für das Komplettverbot der Käfighaltung. Neben Legebatterien in der Hühner- und Kastenständen in der Sauenhaltung wäre dann zum Beispiel auch die Einzelhaltung von Kälbern verboten.

1,4 Mio. Unterschriften hat die Europäischen Bürgerinitiative (EBI) „Schluss mit der Käfighaltung/End the Cage Age“ gesammelt. Jetzt stimmten die die Abgeordneten mit großer Mehrheit einer Entschließung zu: die Käfighaltung von Tieren soll in der Europäischen Union (EU) bis zum Jahr 2027 schrittweise abgeschafft werden.

Das Europarlament fordert die EU-Kommission dazu auf, einen entsprechenden Gesetzesvorschlag für ein vollständiges Verbot der Käfighaltung vorzulegen. Voraussetzung dafür seien aber eine angemessene Übergangsfrist für Bestandsbetriebe und die Vorlage einer soliden wissenschaftlichen Folgenabschätzung.

Alternativen zur Käfighaltung existieren in EU

Die Europaparlamentarier verweisen in der Resolution darauf, dass Alternativen zur Käfighaltung existierten und diese in einer Reihe von Mitgliedstaaten bereits erfolgreich umgesetzt würden. Diese alternativen Systeme sollten weiter verbessert und gefördert werden. Um weitgehend gleiche Bedingungen für die Landwirte in der gesamten Europäischen Union zu gewährleisten, sind die Abgeordneten der Meinung, dass eine EU-Gesetzgebung notwendig ist.

Der Ausstieg aus der Käfighaltung sollte nach Auffassung der Parlamentarier einen artspezifischen Ansatz verfolgen, der die Eigenschaften der verschiedenen Tiere berücksichtigt und sicherstellt, dass die Haltungssysteme den jeweils spezifischen Bedürfnissen der Tierarten entsprächen.

Ausstieg aus der Käfighaltung: Nur mit Unterstützung für Landwirte

Bevor allerdings gesetzliche Vorgaben griffen, müssten Landwirte beziehungsweise die Tierhalter neben einer ausreichend langen Übergangszeit auch eine „angemessene Unterstützung“ erhalten.

Diese könnte in Form entsprechender Beratungs- und Schulungsdienste sowie finanziellen Anreizen erfolgen. Ziel sei es, zu verhindern, dass Landwirte ihren Wettbewerbsvorteil verlören und eine Verlagerung der landwirtschaftlichen Produktion an Standorte erfolge, wo die Tierschutzstandards niedriger seien als in der EU.

Des Weiteren fordern die Abgeordneten, dass alle in die EU importierten tierischen Produkte in voller Übereinstimmung mit der betreffenden EU-Gesetzgebung produziert werden müssten, einschließlich der Verwendung käfigfreier Haltungssysteme. Geltende Handelsabkommen seien neu zu bewerten, um sicherzustellen, dass von den Handelspartnern die gleichen Tierschutz- und Produktqualitätsstandards eingehalten würden. Außerdem drängen die Volksvertreter die Kommission dazu, den Tierschutz international zu fördern.

Mit Material von AgE

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