Beschädigungspicken und Kannibalismus werden auf genetische Prädispositionen und Fütterungseinflüssen vorrangig auf Haltungsfaktoren, insbesondere Beschäftigungs- und Bewegungsmangel zurückgeführt. Eigene Untersuchungen zeigten, dass Haltungsanreicherungen, etwa durch räumliche Strukturierung mittels Sitzstangen, erhöhten Ebenen, Sichtschutz als Rückzugsmöglichkeit für schwächere Tiere oder Zugang zu einem Außenklimabereich (AKB) dazu beitrugen, die Prävalenz von Kannibalismus zu reduzieren.
Mittlerweile hat sich die Strukturierung mittels AKB in der Putenhaltung etabliert, und die vorhandenen Vorzüge im Bereich des Tierwohls und der Tiergesundheit werden auch seitens der Putenwirtschaft anerkannt. Spezielle Beschäftigungsmöglichkeiten, die zur Ablenkung der Tiere eingesetzt werden, können das Auftreten von Kannibalismus zumindest vorübergehend reduzieren. Die Puten verlieren aber meist relativ rasch das Interesse an den angebotenen Materialien, so dass Kannibalismus bislang nicht nachhaltig und zuverlässig verhindert werden konnte.
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