Zuletzt hat es einen Landwirt in Nordrhein-Westfalen getroffen. Er soll seine Schweine vernachlässigt haben. Diese Anschuldigung erhebt die Tierrechtsorganisation PETA und hat umgehend Anzeige erstattet.
Wie die Westfälischen Nachrichten berichten, ermittelt das Kreisveterinäramt. Man habe den Betrieb daraufhin zweimal kontrolliert. Da es sich um ein laufendes Verfahren handle, machte der Kreis aber keine Angaben zu den Ergebnissen der Kontrollen und zum weiteren Fortgang.
Eins in aller Deutlichkeit vorweg: Sollte sich der Verdacht bestätigten und sollten tatsächlich Tierschutzverstöße vorliegen, gehört der Landwirt bestraft. Und man sollte ihm - je nachdem, wie es zu den Missständen kam - Hilfe anbieten.
Angeblich bestehe sogar schon ein Tierhaltungsverbot. Wenn das stimmt, frag ich mich, warum dies nicht strenger kontrolliert wurde.
Geht es PETA um die Tiere oder um Spenden?
Aber Tierhaltungsbetriebe zu kontrollieren und Missstände aufzudecken sind Aufgaben der Veterinärämter und der Behörden. Betriebe müssen objektiv nach der aktuellen Rechtslage beurteilt werden.
Mit Effekthascherei und illegalen Stalleinstiegen ist niemandem geholfen. Den Tieren nicht und auch nicht den Landwirten. Höchstens PETA selbst. Und leider scheint es so, als würden diese medienwirksamen Anklagen zunehmen, je näher Weihnachten rückt.
Wenn ich mir anschaue, wie schnell PETA oder auch andere sogenannte Tierschutzaktivisten mit Vorverurteilungen sind, wie emotional sie ihre Geschichten aufbauschen, dann geht es nur um den einen Selbsterhaltungszweck: Spenden generieren.
Tierschutzaktivisten sollten Tieren helfen, indem sie den Landwirten hilft
Wenn es PETA und anderen Tierschutzaktivisten wirklich um das Wohl der Tiere gehen würde, darum, dass unsere Kühe, Schweine und Legehennen noch besser gehalten werden, dann sollten sie ihre Energie und Spenden anders einsetzen.
Ich habe leider nicht das Gefühl, dass sie sich ernsthaft mit der Nutztierhaltung und mit Landwirten auseinandersetzen - ihnen geht es in erster Linie um die Abschaffung der Tierhaltung. Käme es zu einem Dialog, würde ein Großteil der Aktivisten vielleicht verstehen, dass die Abschaffung der Nutztierhaltung in Deutschland keine Lösung ist.
Aber die Fronten sind verhärtet. Durch die ständigen Klagen blockieren die Aktivisten jede Gesprächsbereitschaft auf Seiten der Landwirtschaft.
Weihnachtswunsch: Mit Spendengelder Landwirten bei einer noch besseren Nutztierhaltung unterstützen
Warum setzt PETA die Spendengelder nicht lieber dafür ein, den Landwirten zu helfen. Zum Beispiel damit sie für eine noch bessere Tierhaltung dauerhaft fair entlohnt werden. Dafür, dass Verbraucher statt zum Sonderangebot aus dem Ausland heimisches und regionales Fleisch einkaufen. Dafür, dass alle wieder merken, dass es mehr als das Filet oder Nackensteak gibt, und dass auch Leber super lecker sein kann. Oder PETA hilft den Landwirten dabei, endlich die Stallbaubremse zu lösen.
Denn eins ist doch klar: Landwirte, die keine schlaflosen Nächte mehr haben müssen, weil sie nicht wissen, wie sie ein überlebensfähiges Einkommen für sich und ihre Familien erlösen können, die haben den Kopf frei. Sie können sich verantwortungsvoll und mit Hingabe der Pflege ihrer Tiere widmen.
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