Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Kommentar

Müll auf dem Acker: „Wir müssen das Problem nicht hinnehmen“

Muell-auf-dem-Acker-yfr
am Donnerstag, 23.06.2022 - 11:00

Müll absammeln ist auf vielen Betrieben zur traurigen Arbeitsroutine geworden. Nehmen Sie das Problem nicht schweigend hin.

Liebe Leserinnen und Leser, endlich ist er da, der Sommer, doch er hat leider nicht nur Sonne und gute Laune im Gepäck. Beim Blick aufs Feld wird klar: Die zusätzlichen Arbeitsstunden haben nicht nur mit dem Vegetationsbeginn zu tun. Egal ob Coffee-to-go-Becher, Reste von Spanngurten oder Zigarettenschachteln – zu Beginn des Frühlings wird das Ausmaß der Rücksichtslosigkeit besonders sichtbar.

„Wir sind umweltbewusst und nachhaltig.“ Mit diesem Satz schmückt sich ein Großteil unserer Bevölkerung nach wie vor. Auf dem Acker wird sichtbar, wie wenig Verständnis für die Umwelt tatsächlich in den Köpfen vorherrscht. Klar kann man dieses Bild nicht verallgemeinern. Es hilft aber auch nicht, wenn wir jedes Jahr wieder einsam und allein mit unserem Müllbeutel durch die Felder ziehen, um sie wieder von allem zu befreien, was so tagtäglich aus dem Fenster geschmissen wird.

Wir sind nicht verantwortlich für das Handeln anderer Menschen

Es ist wichtig, diese Probleme klar anzusprechen und auf solche Situationen aufmerksam zu machen. Wir versuchen jeden Tag, im Einklang mit der Natur zu leben. Weniger Pflanzenschutz, stickstoffeffiziente Düngung und mehr Biodiversität auf den Flächen- als Landwirt muss man sich nicht verstecken. Kritik ist wichtig und bringt uns in unserem Beruf weiter. Allerdings muss es auch uns erlaubt sein, Kritik zu äußern und die Bevölkerung auf diese Dinge hinzuweisen.

Wir sind verantwortlich für unser Handeln, aber nicht für das Handeln aller Menschen in unserem Umfeld. Ich wünsche Ihnen, dass Sie den Mut finden, alle Dinge anzusprechen, die Sie stören. Wir sind bereit, alles zu geben, und genau das wünsche ich mir auch von allen Nichtlandwirten.

Digitale Ausgabe agrarheute

Lesen Sie jetzt weitere Fachartikel und testen Sie unverbindlich die digitale Ausgabe agrarheute.

Wenn Sie bereits ein digitales Abo haben, geht es hier entlang.

Diesen Müll haben unsere Agrarfrauen auf Ihren Feldern gefunden