Ein Schweinehalter und ein Legehennenhalter erklären in zwei Videos, wie sie im Rahmen des Modell- und Demonstrationsvorhabens (MuD) Tierschutz auf ihren Betrieben das Risiko von Schwanzbeißen beziehungsweise Federpicken bei ihren Tieren durch geeignete Maßnahmen im Stall verringern konnten.
Beide landwirtschaftlichen Betriebe sind seit 2015 in ihren Netzwerken aktiv. Fazit bisher: Auch mit kleineren Maßnahmen kann man viel erreichen, aber es wird erheblich teurer.
Gefördert werden die MuD durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
Radio gegen Federpicken
Jörg Treziak, Betriebsleiter der Agrar GmbH Veckenstedt im Harz, zieht 15.000 seiner Junghennen im Projektstall der MuD Tierschutz auf. „ Alles muss passen, sonst haben die Tiere Stress und beginnen sich gegenseitig zu bepicken.“
Das Beispiel zeigt, dass das Halten von unkupierten Junghennen in der konventionellen Hennenhaltung möglich ist. Jörg Treziak hat seit Monaten im Modellstall kaum noch Verluste durch Federpicken. So hat er zum Beispiel Radios aufgestellt. Durch die verschiedenen Töne und Lautstärken scheinen die Hühner weniger schreckhaft zu sein.
Tierwohl in der Geflügelhaltung: Minimierung von Federpicken
Ablenkung gegen Schwanzbeißen
Für Martin Stodal, Schweinehalter aus der Nähe von Würzburg, ist es wichtig, seine Tiere intensiv zu beobachten. Nur so bemerkt er frühzeitig Signale, die dem Schwanzbeißen vorangehen.
„Wenn der Schwanz nach oben wedelt, ist alles gut“, beschreibt Martin Stodal das Verhalten der Ferkel. „Wenn er nach unten wedelt, eingezogen ist wie bei einem Hund, ist es schon kritisch. Dann setze ich gehäckseltes Stroh gemischt mit Urgesteinsmehl ein, damit nichts passiert.“
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