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Geflügel

Neuland-Süd soll Lizenz zur Logo-Nutzung verlieren

am Dienstag, 10.06.2014 - 11:30 (Jetzt kommentieren)

Vergangene Woche waren erneut Vorwürfe gegen Neuland laut geworden. Eine Vermarktungs-GmbH des Vereins soll das Logo missbraucht haben. Neuland reagiert, verteidigt aber auch seine Grundidee.

Vergangene Woche hatte "Die Zeit" über Tierschutzverstöße und weitere Mängel bei der Vermarktungs-GmbH "Neuland Süd" berichtet. Das Unternehmen hat die Lizenz zur Verwendung des Neuland-Logos. Nach Recherchen der "Zeit" habe Neuland-Süd Fleisch verkauft, das weder aus Deutschland noch von Neuland-Betrieben stammt.
 
Schon seit April taucht der Neuland-Verein, der sich tiergerechte und umweltschonende Tierhaltung auf die Fahnen geschrieben hat, immer wieder unangenehm in den Schlagzeilen auf.
 
Nach den neuerlichen Berichten meldet sich der Verein zusammen mit den Trägerverbänden (Arbeitsgemeinschaft für bäuerliche Landwirtschaft/AbL, Bund für Umwelt und Naturschutz/BUND, Deutscher Tierschutzbund/DtschB) zu Wort. Sie zeigen sich weiter überzeugt von der Neuland-Idee. Doch müsse jetzt "ein neues System" aufgebaut werden, zu dem sowohl die Neuland-Betriebe, als auch die Verbraucher "wieder Vertrauen fassen können".
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Neue Vermarktungswege für Landwirte gesucht

Wegen "schwerwiegender Verstöße gegen die Richtlinien" will der Verein der Vermarktungsgesellschaft "Neuland-Süd" die Lizenz zur Nutzung des Neuland-Logos entziehen. Die dafür notwendigen jursitischen Schritte habe man bereits eingeleitet.
 
Von den potentiellen Betrügereien der Neuland-Süd sind jedoch auch Landwirte und die angeschlossenen Vertriebswege (beispielsweise Fleischereien) betroffen. Sie müssen ihre Ware auch nach dem Lizenzentzug vermarkten. Wie das konkret vonstatten gehen kann, prüft Neuland eigenen Angaben zufolge derzeit.
 
Aktuell befindet sich der Verein in einer strukturellen Umbauphase, den man jetzt "massiv vorantreiben" will. "Dazu gehört unter anderem die intensivere Prüfung des Warenflusses und eine höhere Transparenz für den Verein in Hinblick auf die Wirtschaftswege und auf die Einhaltung der Anforderungen", schreibt Neuland. Außerdem werde man jetzt alle Vermarktungs-GmbHs als Lizenznehmer durch Sonderaudits überprüfen.

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