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Fleischatlas regional

Niedersachsen: Hier wird die meiste Gülle produziert

am Dienstag, 05.04.2016 - 07:00 (Jetzt kommentieren)

In Niedersachsen fällt tierhaltungsbedingt viel Gülle an. Wo die Gülle landet, zeigt der 'Fleischatlas Deutschland Regional 2016'.

Niedersachsen gilt als das Agrarland Nummer Eins - und das, obwohl in Niedersachsen laut 'Fleischatlas Regional 2016' nur rund 15,5 Prozent der in Deutschland landwirtschaftlich genutzten Flächen liegen. Neben dem Ackerbau spielt die Erzeugung tierischer Produkte besonders in den küstennahen Gebieten (Wesermarsch und Ostfriesland) eine große Rolle.

Hohe Tierdichte: Überregionaler Gülleexport notwendig

Das Kerngebiet der niedersächsischen Fleisch- und Gülleproduktion ist die Region Weser-Ems. Durch die hohe Tierdichte fehlen dort laut Nährstoffbericht 2014 rund 65.000 Hektar für eine fachgerechte Ausbringung des Phosphorüberschusses in Gülle und Gärresten.

Eine Grafik des Fleischatlas zeigt für das Wirtschaftsjahr 2013/14 sowohl die Zentren der Massentierhaltung und Gülleproduktion innerhalb der Region Weser-Ems sowie die von dort ausgehenden Gülleexport-Ströme.

Gülleexport: Spitzenreiterregion Weser-Ems

Massebezogener Vergleich des Gülle-Exports aus der Region Weser-Ems mit anderen Regionen Niedersachsens (Stand: Wirtschaftsjahr 2013/14):

  • Aus der Region Weser-Ems: 2.280.000 Tonnen
  • Aus anderen niedersächsischen Regionen: 480.000 Tonnen

Gülleexportströme: Die vier Zielregionen

In diese Regionen wurde die überschüssige Gülle laut Fleischatlas im Wirtschaftsjahr 2013/14 exportiert:

  1. Region Hannover (850.000 Tonnen)
  2. Andere Bundesländer und Ausland (760.000 Tonnen)
  3. Region Lüneburg (490.000 Tonnen)
  4. Region Braunschweig (180.000 Tonnen)

Region Hannover: Stärkster Abnehmer für Gülle

Bei der Betrachtung der Exportströme fällt auf: Die meiste Gülle wird in die niedersächsischen Ackerbauregionen - vor allem Südniedersachsens - exportiert. Die Region Hannover ist stärkster Abnehmer.

Der 'Fleischatlas Regional 2016'

Herausgebracht wurde der "Fleischatlas Deutschland Regional 2016" gemeinsam von BUND und der Heinrich-Böll-Stiftung. Im Fokus stehen Daten und Fakten zu Fleischproduktion und -konsum in allen 16 Bundesländern. Untersucht wurden Essgewohnheiten, Strukturwandel und Lohngestaltung sowie die Entwicklung der landwirtschaftlichen Branche.

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