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Wolf

Niedersachsens Ministerpräsident will gegen Problemwölfe vorgehen

am Donnerstag, 29.12.2016 - 11:15 (Jetzt kommentieren)

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat sich für eine stärkere „Regulierung“ des Wolfsbestandes in Niedersachsen ausgesprochen.

Bei einem Besuch im besonders von Nutztierrissen betroffenen Landkreis Uelzen sagte Weil, er wolle die strengen Artenschutzbestimmungen der EU „auf mehr Handlungsspielraum hin ausloten“. In Zusammenarbeit mit anderen Ländern wolle er sich um „größere Spielräume“ bemühen, insbesondere was sogenannte Problemwölfe betrifft.

Bei Wölfen, die sich nicht artgerecht verhalten, käme eine „Regulierung des Bestandes“ infrage. „Wir würden uns nicht scheuen, das zum Thema im Bundesrat zu machen“, sagte seine Sprecherin am Mittwoch der HAZ.

Weidehalter wandten sich an Weil

Noch im Sommer hatte die Staatskanzlei sich gegen Forderungen gestellt, in die schnell wachsende Wolfspopulation im Land einzugreifen. Bisher hat das Land nur im April dieses Jahres mit einer Ausnahmeregelung den Wolfsrüden „Kurti“ erschießen lassen, der Menschen gefährlich nah gekommen war.

Immer wieder wandten sich seitdem Halter von Schafen, Damwild und anderen Weidetieren an den Ministerpräsidenten, weil Teile ihrer Herden Opfer von offenbar auf Nutztiere spezialisierten Wölfen geworden waren. Anfang Dezember übernahm Weil auf der Messe Pferd und Jagd in Hannover in diesem Zusammenhang die Patenschaft für ein Lamm. Beim Treffen im Uelzener Kreishaus sagte er nun, eine Frage sei, „ob der Bestandschutz des Wolfes nicht auch über kleinere Rudelzahlen gesichert werden kann“.

Wolfpopulation in Niedersachsen

In Niedersachsen sind zurzeit neun Rudel nachgewiesen, zusätzlich einzelne Wölfe. „Schätzungen liegen bei insgesamt rund 90 Tieren“, sagt Raoul Reding, Wolfsberater der Landesjägerschaft. In ganz Deutschland leben derzeit 46 Wolfsrudel und zahlreiche Einzelwölfe.

Mit Material von AbL

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