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Geflügel

NRW: Geflügelhalter fühlen sich missverstanden

am Montag, 01.07.2013 - 18:46 (Jetzt kommentieren)

Düsseldorf - Putenmäster in Nordrhein-Westfalen fühlen sich von Landwirtschaftsminister Johannes Remmel zu Unrecht an den Pranger gestellt. Hintergrund ist die Erfassung des Antibiotikaeinsatzes.

Im Zusammenhang mit der in Nordrhein-Westfalen geplanten Erfassung des Antibiotikaeinsatzes in der Putenmast fühlen sich die Putenhalter von Landwirtschaftsminister Johannes Remmel missverstanden und ungerechterweise an den Pranger gestellt.
 
Der Grünen-Politiker hatte der Geflügelindustrie vergangene Woche vorgeworfen, die aktuelle fachaufsichtliche Überprüfung des Einsatzes von Antibiotika in der Putenmast mit rechtlichen Mitteln zu verhindern. Das Vorgehen des Verbandes der deutschen Putenerzeuger (VDP) sowie einiger Putenerzeugergemeinschaften gegen das Land und die Kommunen zeige ganz klar, dass sie nicht an Transparenz interessiert seien. "Hier sollen offenbar schwarze Schafe unter den Betrieben auf Kosten der Verbraucher weiterhin geschützt anstatt Missstände offengelegt werden", so Remmel in einer Presseverlautbarung.

Putenerzeuger: Antibiotikaerfassung ja, aber datenschutzrechtliche Bedenken

Dem widersprach der VDP nachdrücklich. Die deutsche Geflügelwirtschaft begrüße eine umfängliche und breite Erfassung des Antibiotikaeinsatzes in der Putenhaltung und wehre sich mitnichten gegen die geplante Erhebung in Nordrhein-Westfalen, stellte der VDP in Reaktion auf die Vorwürfe Remmels fest.
 
Einzig datenschutzrechtliche Bedenken hinsichtlich der Übermittlung von nichtverschlüsselten personenbezogenen Daten durch die zuständigen Veterinärbehörden an das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) seien von der Putenwirtschaft auf Grundlage einer juristischen Stellungnahme erhoben worden. Derartige Daten dürften demnach zum Zwecke der Erstellung einer Studie nur anonymisiert übermittelt und vor allem veröffentlicht werden.
 
Die betroffenen Putenhalter hätten die Befürchtung, dass solch eine Erfassung lediglich zu Wahlkampfzwecken missbraucht werde anstatt gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Es gehe also ausdrücklich um Fragen des Datenschutzes und keinesfalls um einen Boykott der Studie, betonte der VDP.
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