Der Virologe Christian Drosten hält die moderne Massentierhaltung für gefährlich. "Die Tierhaltung bietet ideale Bedingungen für ein Virus, um sich an den Menschen anzupassen", sagt Drosten im Gespräch mit der Wochenzeitung DIE ZEIT. Beispielsweise stünden etwa die Marderhunde, die für die chinesische Pelzindustrie gehalten würden, mit dem Sars-Virus in Verbindung, während es im Mittleren Osten Kamele seien, von denen eine Gefahr ausgehe. "Bei Kamelen gibt es das Mers-Virus, das den Menschen befallen und auch von ihm weitergegeben werden kann", sagt der Virologe. Auch die Massentierhaltung in Europa sei eine potenzielle Brutstätte für neue Erreger. "Was wir hier mit den Schweinen machen, ist auch nicht gut", sagt Drosten im Interview gegenüber der Wochenzeitung DIE ZEIT.
Mit wachsender Weltbevölkerung steigt das Risiko zukünftiger Pandemien
Insgesamt werde sich das Problem angesichts der wachsenden Weltbevölkerung noch verschärfen, glaubt Drosten: "Eine wachsende Menschheit mit einem wachsenden Fleischhunger: Hier steckt das Risiko für künftige Pandemien." So werde es seiner Ansicht nach auch in Afrika bald mehr industrielle Landwirtschaft geben. "Und das in Regionen mit großer Wildtier-Diversität. Da mache ich mir dann noch größere Sorgen: Die Ratte läuft in den Stall, die Fledermaus hängt unterm Dach. Was bringen die mit?", fragt Drosten.
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